gemeinschaftliche Ausstellungen zeigen immer wieder das hohe
Können unserer Kunstschaffenden. Dass liechtensteinische Maler,
Grafiker und Bildhauer öfters zu Ausstellungen im Ausland ein-
geladen werden, zeugt für deren hohes Ansehen. Private Galerien
in mehreren Gemeinden zeigen auch zeitgenössische einheimische
Werke. Das neuerbaute «Centrum für Kunst» in Vaduz veranstal-
tet Ausstellungen der bildenden Kunst und des Kunstgewerbes.
Es ist hier auch ein internationaler Ort der Begegnung junger
Künstler aller Kunstgattungen.
Wenn diese Leistungen zeitgenössischen Kunstschaffens viel-
leicht nur für den sehr aufmerksamen fremden Besucher unseres
Landes augenfällig sind, so haben wir auf dem Gebiete der Brief-
markengestaltung einen Bereich, der gerade dem Grafiker weite
Möglichkeiten offen lässt und seine künstlerischen Erzeugnisse in
die ganze Welt hinausträgt.
Es ist eine bereits bewährte Übung des Amtes für Briefmarken-
gestaltung, zur Hauptsache liechtensteinische Künstler mit der
Gestaltung neuer Briefmarken zu betrauen.
Es mag hier noch erwähnt werden, dass auch das Musik- und
Theaterleben in Liechtenstein in den letzten Jahren einen grossen
Aufschwung genommen hat. Besonders interessant ist hier die
Feststellung, dass Veranstaltungen mit klassischer und ernster
moderner Musik nicht nur eine ständig steigende Qualität aufwei-
sen, sondern auch einen zur Zeit immer mehr wachsenden Zuhö-
rerkreis finden. Auch hier fehlt es nicht an einheimischen schaf-
fenden wie ausübenden Kräften. Durch die Eröffnung des «Thea-
ters am Kirchplatz» in Schaan hat auch das Kleintheater mit all
seinen vielen Variationsmöglichkeiten den ihm zustehenden Platz
gefunden.
Nach dem im Herbst 1972 fertiggestellten Umbau präsentiert
sich das «Theater am Kirchplatz» als ein Kleintheaterbau modern-
ster Konzeption, dem auch in der weiteren Region nichts Eben-
bürtiges entgegenzustellen ist.
Dass der liechtensteinische Staat allen künstlerischen Bestre-
bungen gegenüber aufgeschlossen ist, hat er immer wieder gezeigt.
So ist vor wenigen Jahren auf Anregung des Kultur- und Jugend-
beirates der Fürstlichen Regierung ein Gesetz geschaffen worden,
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