Volltext: Fürstentum Liechtenstein

steuer. Um Spekulationen zu erschweren, erhöht sich der Steuer- 
satz bei kurzfristiger Besitzdauer auf das Doppelte. Die Höchst- 
belastung beträgt 35,7 Prozent. 
Die Einnahmen aus dem Bezug der Grundstückgewinnsteuer 
haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich aufwärts ent- 
wickelt. Der Trend zur Vermögensbildung, die Flucht in die 
Sachwerte und die vorangetriebene Erschliessung von Bauland 
haben trotz einschränkender Bestimmungen bewirkt, dass die 
Preise auf dem Grundstücksmarkt massiv hoch gestiegen sind; 
dementsprechend sind auch die Steuererträge aus der Gewinn- 
besteuerung rapid angewachsen. 
4. GESELLSCHAFTSSTEUERN 
Gesellschaften, die in Liechtenstein eine Betriebsstätte unter- 
halten oder im Lande ein nach kaufmännischer Art geführtes 
Gewerbe betreiben, unterliegen den Bestimmungen der Kapital- 
und Ertragssteuer, Die Besteuerung erfolgt primär nach dem 
Prinzip der Ertragsintensität, wobei als Liechtensteinische Eigen- 
art die Ausschüttungen der Gesellschaft an die Inhaber der Kapi- 
talanteile mitberücksichtigt werden. Die Kapitalsteuer beträgt 
einheitlich zwei Promille und wird bezogen auf das Stammkapi- 
tal sowie auf sämtliche eigenes Vermögen darstellenden Reser- 
ven. Der steuerbare Reinertrag, für dessen Bemessung konkre- 
te Vorschriften bestehen, wird mit der Ertragssteuer erfasst; diese 
beträgt — je nach dem Verhältnis des Ertrages zum investierten 
Kapital — zwischen 7,5 und 15 Prozent. Die Ertragsbesteuerung 
gestaltet sich demnach zu einer Rentabilitätssteuer. Je ertrag- 
reicher das Unternehmen in Relation zum Kapitaleinsatz arbei- 
tet, um so höher gestaltet sich der Steuersatz für die Besteuerung 
des Reingewinnes. Der Ertragssteuersatz erhöht sich progressiv 
um weitere 1 bis 5 Prozent, wenn die Gewinnausschüttung an 
die Inhaber des Kapitals mehr als 8 Prozent des Eigenvermögens 
betragen. Damit soll erreicht werden, dass die Betriebe die er- 
zielten Gewinne im Unternehmen reinvestieren, um auch in Kri- 
senzeiten kapitalgefestigt und konkurrenzfähig zu bleiben und 
die Arbeitsplätze sicherstellen zu können. 
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