Volltext: Fürstentum Liechtenstein

platz geworden. Der französische General Massena eroberte die 
Festung Luziensteig, und die kaiserlichen Truppen in Graubünden 
mussten sich ergeben. Mit der Hauptmacht zog er durch unser 
Land, wurde aber bei Feldkirch zurückgeworfen. Österreichische 
Truppen setzten nach und besetzten nun ihrerseits Liechtenstein. 
{m Spätherbst des gleichen Jahres kamen die Reste der russi- 
schen Truppen des Generals Suwarow, von den Entbehrungen 
auf dem Marsche über die verschneiten Alpenpässe und vom 
Hunger gepeinigt, durch unser Gebiet, und nochmals rückten 
Franzosen ein, aber es kam zu keinen Kriegshandlungen. 
Der Krieg mit dem Wechsel der Einquartierungen von Truppen 
veider kriegsführenden Teile, mit Plünderungen und Zwangsab- 
gaben, hat das kleine Land tief in Schulden gestürzt. ; 
SOUVERÄNITÄT IM RHEINBUND (1806) 
Als Napoleon im Jahre 1806 den «Rheinbund» gründete, eine 
Vereinigung von 16 Teilstaaten des Deutschen Reiches, sicherte 
zr diesen die staatliche Selbständigkeit zu. 
Liechtenstein wurde in diese Allianz aufgenommen, und auf 
diese Weise kam es zu seiner Souveränität, die es seither bei- 
vehielt. 
Interessant ist, dass auf der Gründungsurkunde weder die Un- 
terschrift des Fürsten Johannes I. von Liechtenstein noch eines 
von ihm Bevollmächtigten vorhanden ist. Napoleon hatte den 
Fürsten als Friedensunterhändler Österreichs nach der Schlacht 
bei Austerlitz kennengelernt, und die Aufnahme in sein Bündnis- 
system war wohl als Ehrung gedacht. Fürst Johannes blieb aber 
österreichischer General und kämpfte 1809 bei Aspern gegen 
Napoleon! 
BEITRITT ZUM DEUTSCHEN BUND (1815) 
Als sich das Kriegsglück 1812/13 gegen Napoleon wendete, trat 
Liechtenstein der «Kleinen Allianz» bei, die gegen Frankreich ge- 
richtet war. Schon in diesem Vertrag wurde die Souveränität aus- 
Jrücklich bestätigt, und auch die 39 deutschen Staaten, die im 
C 
\
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.