Volltext: Fürstentum Liechtenstein

gliederfirmen der Liechtensteinischen Industriekammer sind der- 
zeit nahezu 6200 Mitarbeiter beschäftigt. Eine bescheidene Zahl, 
gewiss, doch beachtlich im Vergleich zur Wohnbevölkerung von 
knapp 26’000. Indessen sind gut ein Viertel des Industriepersonals 
Grenzgänger, hauptsächlich aus Österreich. 
Die Lokalgeschichte der Industrialisierung reicht mehr als hun- 
dert Jahre zurück. Doch der entscheidende Wandel vom Agrar- 
zum Industriestaat hat sich hauptsächlich in den letzten zwei bis 
drei Jahrzehnten vollzogen. Zuverlässige Vergleichszahlen über 
die industrielle Entwicklung der Nachkriegszeit stehen erst ab 
1950 zur Verfügung. Damals betrug der wertmässige Export der 
der Liechtensteinischen Industriekammer angeschlossenen Unter- 
nehmen rund 15 Mio Franken. 1980 waren es 887 Mio. In der 
gleichen Zeitspanne hat sich der Export pro Arbeitskraft gut um 
das Zwölffache, von 100 auf 1251 Einheiten erhöht. Selbstver- 
ständlich ist dabei neben der Teuerung der gerade in den letzten 
Jahren namentlich aufgrund der prekären arbeitsmarktlichen Lage 
stark gestiegene, nicht im Lande fabrizierte Handelsanteil zu be- 
rücksichtigen. Offenkundig bleibt dennoch die starke Expansion 
in die Tiefe, d.h. der eindrucksvolle Rationalisierungserfolg. Die 
ausbezahlten Löhne und Gehälter — 1950 noch rund 6 Mio Fran- 
ken — erreichten 1980 die Summe von 231,1 Mio. 
Trotz des ungestümen wirtschaftlichen Wachstums haben sich 
in Liechtenstein keine eigentlichen Industriezentren gebildet, und 
mangels eigener Rohstoffe fehlt jegliche Schwerindustrie. Über 
das Land verteilt sind kleine bis mittelgrosse Unternehmungen, 
deren grösstes eine Belegschaft von rund 1450 Personen zählt. 
Der Anteil von Industrie und Handwerk (ohne Baugewerbe, 
ohne Grenzgänger) an der aktiven Wohnbevölkerung bewegt sich 
derzeit um die 43%. Die Landwirtschaft, Forstwirtschaft und der 
Gartenbau sind in der Statistik noch mit 4% ausgewiesen. 
Stärkster Industriezweig ist die Metallverarbeitung einschliess- 
lich des Maschinen- und Apparatebaues. Auf diesen Bereich ent- 
fallen derzeit gut 70% der in der Industrie beschäftigten Mit- 
arbeiter. Daneben sind die keramische und die Textil-Industrie 
als traditionsreichste Zweige zu erwähnen sowie die chemisch- 
pharmazeutische und schliesslich die Konservenerzeugung. 
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