Volltext: Fürstentum Liechtenstein

GEOLOGIE 
DR. WOLFGANG FEGER 
Mitten in Liechtenstein stossen die West- und Ostalpen aufein- 
ander. Die Grenze läuft von der Luziensteig über Vaduz in nord- 
östliche Richtung. Der grösste Teil des Alpengebietes gehört der 
ostalpinen Fazies an, während der Fläscher- und Schellenberg als 
Ausläufer der helvetischen Decke aus dem Rheintal ragen. 
Der nördlichste Teil des Fläscherberges mit seinem markanten 
Ausläufer des Ellhorns reicht auf Liechtensteiner Gebiet herüber. 
Seine Westhänge, wie auch jene des Schellenberges sowie der 
Schlosswald zwischen Vaduz und Meierhof, sind mit Löss be- 
deckt. Die aus Quinterkalk aufgebauten Felsen des Ellhorns aus 
der Malmzeit bilden ein natürliches Ufer des Rheins. Nördlich 
davon erhebt sich der Schlosshügel von Gutenberg nochmals als 
Teil der helvetischen Decke aus dem Rheintal. 
Sehr fossilreich ist die helvetische Decke am Schellenberg. So 
konnten Belemniten im dortigen Schrattenkalk, Fischzähne in der 
Luitere-Fossilschicht, Ammoniten, Muscheln und Schnecken in 
der Lochwaldschicht aus der Kreidezeit gefunden werden. 
Der Übergang der helvetischen Decke zur ostalpinen ist der 
hochhelvetisch-penninischen Flyschzone vorbehalten. Man kann 
sie in drei tektonische Einheiten aufgliedern, nämlich den Vor- 
arlberger Flysch vom Maurerberg bis östlich von Schaan, den 
Vaduzer Flysch vom Wildschloss bis gegen Triesen und den 
Triesner Flysch südlich von Triesen. 
In dem bis zu tausend Meter mächtigen Vorarlberger Flysch 
aus der Kreidezeit findet sich die fossilreiche Plankner-Serie. Es 
handelt sich vor allem um Fukoiden ünd Helminthoiden, um 
Algen und Wurmbauten. Genauso reich wie die Plankner-Serie 
an Makrofossilien ist, ist es die Planknerbrücke-Serie an Mikro- 
fossilien. 
In die ostalpine Decke leitet mancherorts eine Quetschzone 
über. Die untere Quetschzone weist bunte, lichtgrüne Quarz- 
sandsteine und blassrötliche Mergel auf; die obere Breccien, 
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