In der Todesursachenstatistik führen die Herz-, Kreislauferkran-
kungen inkl. Herzinfarkt mit 22%. An 2. Stelle steht die Alters-
schwäche mit 15%, gefolgt von den krebsartigen Neubildungen
mit 12%, den Gehirnblutungen und -erweichungen mit 10%.
Die Verkehrsunfalltoten stehen trotz der ausserordentlichen Ver-
kehrsdichte mit 2% weit zurück.
RELIGION
DR. HERBERT WILLE
Liechtenstein gehört seit ältesten Zeiten dem Bistum Chur an.
Die Christianisierung des Landes erfolgte in zwei-Phasen. Schon
bevor St.Luzius, der im 3. Jahrhundert gelebt hatte, das Land
betrat, fand eine erste «anonyme Christianisierung» statt, die
dann die «offizielle bischöflich-churische Organisation» nach sich
zog. Sie ging mehr aufgrund zufälliger und vereinzelter Kon-
taktnahme der Bewohner Rätiens mit christlichen Kaufleuten,
Beamten, Boten und Soldaten vor sich. Die Christianisierung,
die von der Bischofsstadt Chur aus intensiviert wurde, breitete
sich zusehends aus und verdichtete sich trotz empfindlicher Rück-
schläge in den Auseinandersetzungen mit den heidnischen Ale-
mannen, wie aus der Zahl der damals entstandenen kirchlichen
Zentren zu schliessen ist.
Die Reformation vermochte sich in Liechtenstein nicht auszu-
breiten, so dass noch heute die überwiegende Mehrheit der Be-
völkerung sich zum katholischen Glauben bekennt.
Die geltende Verfassung gewährleistet in Artikel 37 das Recht
auf Religionsfreiheit, das jedermann, nicht nur dem Landesange-
hörigen, zusteht. Das Gebot der konfessionellen Neutralität, das
in Artikel 39 der Verfassung niedergelegt ist, hat seine Grund-
lagen in dem individuellen Grundrecht der Religionsfreiheit und