Volltext: Briefmarkenskandal im Fürstentum Liechtenstein

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laus welchen Erträgnissen bezahlt 
sie die andern Regien, wie Aus- 
landspropaganda. Reisen, welches 
insgesamt eine Million überschrit 
ten haben, und aus was bezahlt 
sie die Gewinnanteile der Gesell 
schafter, wenn dem Angestellten 
Berg der ganze vertragsmäßige 
Bruttoertrag aus seinen Verkäufen 
belassen wird? Zudem führte 
Berg aus, gegen Uebernominaile 
vertäust zu haben, das er in seine 
Laschen fliehen lieh." 
>Zum Schlüsse zitieren die Be 
richterstatter noch ein kurzes, jedoch 
bündiges Urteil in dieser Sache 
von Herrn Baldah in der Ge 
sandtschaft, es lautet: „Rur der 
jenige, der mit den ganzen Ver 
hältnissen und Umständen genau- 
estens vertraut ist, erkennt, dah das 
'Ganze eine durchaus verlogene 
Konstruktion ist." 
v) Bericht 
der von der Regierung nach Salzburg 
enlsandken Kommission, die ihre Unter 
suchung vom 15. bis einschließlich 23.April 
1821 durchführte. Sparbassaverwaller 
Karl Spieler aus Feldkirch, Rudolf Real 
aus Vaduz, Agent Dühler aus Mauren, 
Lehrer Büchel aus Dalzers und Mein 
rad Jäger aus Schaanwald. 
Bezüglich der Behelfe, die der 
Kommission zwecks Ueberprüfung 
des Eebahrens der Verschleißstelle 
in Salzburg zur Verfügung stan 
den, äußert sich die Kommission 
swie folgt: „Das Kassabuch für 
Kronen, das Tagebuch und das 
.Hauptbuch sind nicht gestempelt. 
Das Kassabuch und das Haupt 
buch wurden umgeschrieben und das 
Tagebuch erst später angelegt. Die 
Aufzeichnungen über Ein- und 
Auslauf der Marken sind auf losen 
Bogen geführt, das Inventar be 
steht aus Bogen, die mit Bind 
faden zusammengeheftet sind, und 
ist zum Teile auch umgeschrieben. 
Die Korrespondenz besteht aus 
Briefen aus Liechtenstein. Oester 
reich und zum Teil aus Deutsch!- - 
land. Auslandskorrespondenz aus 
der Schweiz, Frankreich, Italien, 
England, Nordische Staaten. 
jUebersee und andere fand sich keine 
vor." 
Auf ein vom Obmanne der 
Kommission an die Wiener Ge 
sandtschaft gerichtetes Ansuchen um 
Bekanntgabe der Anzahl der an 
die Verschleihstelle Salzburg abge 
gebenen Marken traf keine Ant 
wort ein. 
./Zu Beginn der Revision hielt 
der Geschäftsführer Herr Gustav 
von Flesch-Brunningen mit der 
Kommission eine Besprechung ab. 
in der von Seite der Kommissions- 
ünitglieder eine Reihe von Fragen 
gestellt wurden, worauf Herr Flesch 
den Wunsch äußerte, die Kommis 
sion -möge ihm sämtliche Fragen 
schriftlich überreichen, er werde sie 
dann schriftlich beantworten, wo 
zu ihm einige Tage Zeit zu lasten 
sei. Herr von Flesch-Brunningen 
verwehrte der Kommission anfangs 
die Einsichtnahme in die Korre 
spondenz mit dem Bemerken, dah 
sich in derselben Privat-Korrespon- 
denz befinde. Sodann drohte er 
Mit einem Advokaten." 
Die Kommission stellte nun dem 
Herrn Geschäftsführer von Flesch 
16 Fragen, von denen hier einige 
mit der Beantwortung des Herrn 
von Flesch angeführt seien: 
„Zweite Frage: Beginn der
	        

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