Volltext: Briefmarkenskandal im Fürstentum Liechtenstein

Demonstration! 
Samstag den 26. Febr. 1921, vormittags 10 Uhr. in Vaduz. 
Zusammenkunft im Gasthaus zur „Au". 
Stellungnahme zum Markengefchüft. 
Zahlreiches Erscheinen aller Volksschichten. 
Aufmarsch von zirka 200 Bürgern aus Triesenberg, Triefen und 
Balzers. 
Freunde -er Ruhe und Ordnung! 
Sichererer Kunde zufolge wird morgen Samstag den 
26. Februar 1921, vormittags, unter Leitung der Seher 
und Verführer unseres Volkes 
eine Demonstration vor der fürstlichen Regierung in Vaduz 
stattfinden, die nicht weniger bezweckt, als den 
gewaltsamen Sturz der Regierung und Einsetzung der 
Gewalt anstelle des Rechtes und der Ordnung. 
. Als Vorwand muß diesmal die Markengeschichte herhalten. 
Ja Wirklichkeit steht der gute Aus, das Ansehe», die Selb 
ständigkeit des Landes auf dem Spiele. 
Es ist höchste Zeit, diesem verbrecherischen Treiben Einhalt 
zu gebieten. Ich rufe alle im Lande, denen noch sein Ge 
deihen, die Ordnung und das Vaterland selbst am Kerzen 
liegt auf, morgen Samstag vormittags um 8 Uhr unter 
Führung der Ortsvorsteher und Abgeordneten vollzählig in 
Vaduz beim Regierungsgebäude zu erscheinen und so zu 
zeigen, daß die Mehrheit unserer Landesbürger diesem 
Treiben endgültig Kalt! "W» zurufen will. 
Liechtenstein, es gehl um Fürst und Vaterland: 
Vaduz, 25. Febr. 1921. Der Landlagsprästdent: Friedr. Walser. 
Aufmarsch von zirka 600 Vaduzern, Schaanern und besonders 
Unterländern. Die Stimmung ist in beiden Lagern ungemein emst. 
Die Minderheit wird weder vorgelassen noch angehört. Aus den 
Fenstern fallen Worte gegen ste. Im Landtagssaale werden Be- 
schlüffe durch eine Abordnung gefaßt, deren Wahl mit dem Gesetze 
kaum in Einklang zu bringen sein dürfte. Resultat: Strengste 
Bestrafung, Bürgerwehr! (Siehe Liecht.-V. Nr. 17, 2. III. 21.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.