Volltext: Briefmarkenskandal im Fürstentum Liechtenstein

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Tätigkeit? Antwort: September 
1920. Die Referenten erinnern 
daran, 'daß das Konsortium in 
Aussicht st.Ilte, die Marken würden 
in 3 bis 3Vs Monaten hergestellt 
fein!" 
Vierte Frage g): „Ist Druckaus- 
fchutz vernichtet? Antwort: Der 
Druckausschuh wird, soweit uns 
bekannt, teils vernichtet, teils von 
dem' f. l. Kontrolldienste unter 
Verschlutz verwahrt." (Stimmt 
nicht! Die Referenten.) 
„Vierte Frage h): Auftrag der 
Regierung über Auflagehöhe? 
Antwort: Liegt keiner vor." 
(Stimmt nicht! Die Referenten.) 
„Fünfte Frage c): Nachweis 
über die im Handel vorkommenden 
Marten als Madonna, alle drei 
Werte geschnitten? Antwort: Wur 
den scheinbar in geschnittenem Zu 
stande und nur ganz wenige Bögen 
entwendet. Zur Verhütung wüster 
Und schäbiger Spekulation wurden 
ialsdann zirka 20.000 Satz herge 
stellt, von der Verschleitzstelle je 
doch nicht gesondert als solche, son 
dern in Normalsätzen verkauft." 
<Stimmt nicht! Die Referenten.) 
„Siebte Frage: Versicherung 
'gegen Feuer und Diebstahl, wo 
und wie hoch? Antwort:' Vier 
.Millionen, Oesterreichische Ver 
sicherungsgesellschaft gegen Ein 
bruch und Feuer." (Wert der da 
mals dort aufbewahrten Marken 
tzirka 35 Millionen Kronen, am 
1. November sogar gegen 60 Mil 
lionen Kronen und 62.000 Fran 
ken. Die Versicherungssumme sei 
nun aber erhöht. Die Referenten.) 
„Achte Frage: Mgabe der 
«Marken: Wie viel an das In 
land, wie viel an das Ausland? 
Wurden in das Ausland von der 
'Verschleitzstelle oder deren Mitglie 
der in Kronenwährung Marken 
{offeriert oder verkauft? wurden 
im Inlands höhere Preise als 
,10 o/, eingehoben oder verlangt? 
sind Hilfsoertriebsstellen eingerich 
tet und wo? Antworten: Wieviel 
Marken an das Inland und Aus 
land abgegeben worden sind, ist 
aus den Büchern zu ersehen. In 
Rronenwährung wurden von der 
Verschleitzstelle oder deren Mitglie 
dern weder offeriert noch verkauft. 
i3m Jnlande wurden keine höheren 
Preise als 10 o/o über Nominale 
eingehoben oder verlangt, ausge 
nommen ein Fall, welcher der 
fürstlichen' Regierung gemeldet 
wurde, und welcher Verkauf jedoch 
nicht zustande kam. Hilfsvertriebs- 
stellen eristieren keine." (Stimmt 
nach Ansicht der Kommission nicht 
in allen Teilen.) 
„Zehnte Frage: Marken-Pro- 
pUganda für das Ausland, was 
wurde bisher unternommen und 
erreicht? Antwort: Auslandpro 
paganda wurde bereits vor Er 
scheinen der Marken im Auslande 
betrieben und wird von Fall 
zu Fall durch ins Ausland reisende 
Herren fottgesetzt. Spezielle Pro 
paganda hat insolang keinen Sinn, 
als die Marken in Liechtenstein 
und Oesterreich zu Nominalpreisen 
erhältlich sind, weil alle Händler 
des gesamten Auslandes ihren 
Markenbedarf durch ihre Einkäu 
fer an diesen Stellen decken lassen." 
(Die Referenten verweisen auf die 
in der Eingabe an die fürstliche 
Regierung in Aussicht gestellte 
Weltpropaganda und das vom 
Geschäftsführer versprochene Ueber- 
Nominale.)
	        

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