auflage der Volkspartei» und keine Partei wie die «beiden anderen
politischen Gruppierungen unseres Landes»®, Er erläutert: «Eine
Partei ist eine dauernde Organisation zur Erreichung politischer Ziele.
Tatsächlich hat noch jede Organisation, die sich Partei nannte, das
Bestreben gehabt, auf die Dauer einen Einfluss auf das politische
Geschehen auszuüben. Und hierin unterscheidet sich nun der Hei-
matdienst von den beiden anderen politischen Gruppierungen unseres
Landes. Er will keine dauernde politische Organisation sein, sondern
hat nur den einen Zweck, an die Stelle der bisherigen Parteien eine
politische Neuorganisation zu stellen, die Parteien überflüssig macht,
und wird mit der Erreichung dieses Zieles selbst auch aufgelöst wer-
den müssen.»3
Mit einem Bekenntnis zur Heimat versucht der Liechtensteiner Hei-
matdienst, Anhänger zu gewinnen. Der Liechtensteiner Heimatdienst
berichtet von einer Veranstaltung in Triesenberg, an der gefordert
worden sei: «Es müsse wieder das Bewusstsein geweckt werden, ein
Volk gleichen Blutes und Bodens zu sein; Volkstum und heimische
Scholle müssten geschützt und als Heiligtum verteidigt werden. Nicht
Advokaten und Agenten, sondern das Volk selbst sei Sachwalter der
heimischen Erde. Daher sei namens des Liechtensteiner Heimatdienst
ein Bodenschutzgesetz zu fordern. Bereits sei auf Masescha der schönste
Teil fremden Händen zugefallen. Mit der Wiederkehr des vaterlän-
dischen Bewusstseins müsse auch ein neuer Sozialgeist Einkehr halten,
so dass der Arbeiter nicht mehr als notwendiges Übel zu gelten habe;
alle, die mit Hand oder Kopf schaffen, sollen sich als Arbeiter füh-
len.»3 Der Liechtensteiner Heimatdienst hat keinen Rückhalt im
Volk. Er hat seine politischen Kräfte überschätzt. Er bleibt politisch
ein Aussenseiter. Das Volk bleibt an die beiden traditionellen Parteien
gebunden. Die Gründer des Liechtensteiner Heimatdienstes gehören
vornehmlich der Akademikerschaft an, einer der Tradition nicht zum
vornherein verpflichtete Bevölkerungsgruppe, die keinen festen Stand-
platz in einer der beiden Parteien hatte.3
35 Ob Nr. 12, 14. Februar 1934 «Parteien, ein notwendiges oder vermeidbares
bel?»
36 EN: Nr. 12, 14. Februar 1934 «Parteien, ein notwendiges oder vermeidbares
bel?»
3 LHD Nr. 2, 10. Januar 1934 «Auch Triesenberg ein weiterer Erfolg».
38 Am 13. Oktober 1933 schreibt der LHD an die Regierung: «Wir bringen hier-
mit zur Kenntnis, dass die nachfolgenden Herren den Vorstand des Liechten-
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