Höhensiedlungen bestand eine solche wahrscheinlich auch auf
dem Geißberg bei Sevelen und eine weitere ist aus dem Dom-
leschg in Graubünden (Petrushügel bei Cazis) bekannt. Die
Horgener Keramik ist in der Regel sehr grob und brüchig. Klein-
gefäße aus Ton scheinen ganz zu fehlen. Die großen Gefäße
haben gewöhnlich zylindrische Formen und höchstens spärliche
Ritzverzierung. Ein Scherben vom Lutzengütle weist eine
interessante Strichzeichnung auf, vielleicht ein Sonnensymbol.
Zahlreich sind die in der Horgener Schicht auf dem Lutzengütle
gefundenen Geräte aus Stein und Knochen und besonders aus
Hirschgeweih. Unter den vielen Wildtierknochen sind die vom
Hirsch weitaus am meisten vertreten.
Die Bronzezeit (etwa 1800—800 v. Chr.).
Die Hochkulturen Ägyptens und Vorderasiens kannten die Her-
stellung und den Gebrauch der Bronze schon im 3. Jahrtausend
v. Chr. Bronze ist eine Mischung von Kupfer und Zinn im Ver-
hältnis von etwa 9 Teilen Kupfer auf ı Teil Zinn. In der ersten
Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. kam auch in unserer Gegend
die Bronze allmählich immer mehr in Gebrauch. Da Kupfer und
Zinn von weit her bezogen werden mußten, bedingte die Her-
stellung der Bronze bereits einen ausgedehnten Handel. Das
Pferd erscheint in der Bronzezeit erstmals als Haustier.
Eine Schicht auf dem Fundplatz Borscht (Gemeinde Schellen-
berg) gehört nach dem Ausweis der Funde, besonders der Kera-
mik, noch in die Periode der Frühen Bronzezeit, in der, neben
einzelnen Geräten aus Bronze, auch noch Steinwerkzeuge ver-
wendet wurden.
In der Flur Au (Gemeinde Gamprin) fand man im Jahre 1879
ein Grab der Mittleren Bronzezeit. Die Grabbeigaben, Rand-
leistenaxt, Schwert, Dolch und Gewandnadel, befinden sich im
Vorarlberger Landesmuseum in Bregenz und unser Museum
kann diese Gegenstände nur in Abgüssen zeigen. Keramik aus
der Mittleren Bronzezeit kennt man von der Höhensiedlung Ma-
lanser in der Gemeinde Eschen.