Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2000) (99)

DER MÜNZSCHATZFUND VOM «SCHELLENBERGER WALD» VERGRABEN NACH 1460 / DANIEL SCHMUTZ haltigen Bebilderung ist sein Aufsatz auch heute noch verwendbar. Als Mängel der Arbeit können einige Fehlbestimmungen gelten, die ihm beson- ders bei den italienischen Münzen unterlaufen sind. Auch ist die von Kittelberger vorgenommene Verknüpfung der Vergrabung des Fundes mit dem Schwabenkrieg respektive Schweizerkrieg von 1499 falsch. Leider wurde diese Datierung lange Zeit in der Literatur weitergetragen und hat auch schon zu Fehlinterpretationen geführt.7 Seit der Publikation von Kittelberger sind weite- re Fundanteile bekannt geworden. Rund ein Viertel des Fundes befindet sich in Privatbesitz. Diese Münzen liegen zwar in Form einer Liste publiziert vor, die Zusammenstellung ist jedoch unvollständig und fehlerhaft. Sie wurde zudem häufig von der Forschung übersehen.8 Ein erst vor wenigen Jah- ren entdeckter Anteil besteht vorwiegend aus rela- tiv schlecht erhaltenen Kleinmünzen, die Kittelber- ger wohl als nicht bestimmbar betrachtet hatte und die nicht in seinem Katalog erschienen. Erst in jüngster Zeit wurde eine Zusammenstellung veröf- fentlicht, die alle drei Fundanteile berücksichtigt, allerdings nur in Regestform.'' Aufgrund dieser Situation drängte sich eine Neubearbeitung des Fundes auf. Der vorliegende Katalog erfasst erstmals alle drei Fundanteile nach den heute gängigen Kriterien der Fundmünzenbe- arbeitung. An einer ausgewählten Münzgruppe konnten zusätzlich Stempeluntersuchungen vorge- nommen werden. Im Textteil wird versucht, den Schellenberger Fund in einem etwas breiteren Rahmen zu würdi- gen, als dies Kittelberger möglich gewesen war. Nach der Beschreibung der Fundumstände folgen Überlegungen zur Herkunft der Münzen, zur Nomi- nal- und Altersstruktur sowie zum Wert des Fun- des. Über den ursprünglichen Besitzer und die Ver- grabungsumstände konnten nur Vermutungen an- gestellt werden. Am Schluss gibt der Vergleich mit anderen Funden Aufschluss über die Bedeutung des Schellenberger Fundes als Quelle zum spätmit- telalterlichen Geldumlauf. 
7) Schüttenhelm weist auf den hohen Anteil an italienischen Münzen im Schellenberger Fund hin, was für die Zeit um 1500 tatsächlich aussergewöhnlich wäre. Schüttenhelm, S. 416. 8) Krusy, S. 377-378. Nicht berücksichtigt wurde dieser Fundanteil etwa bei Nau, Münzumlauf, S. 156, Nr. 142: sowie Schüttenhelm, S. 573, Nr. 248. 9) Zäch, Alpenrheintal. S. 234, Nr. 6. 41
	        

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