Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2000) (99)

Liechtensteinisches Urkundenbuch: Tätigkeitsbericht 1999 ALLGEMEINES Mit der Gewährung eines Verpflichtungskredites in der Höhe von 410 000.- Franken für einen Zeit- raum von sechseinhalb Jahren konnte im Rahmen einer 50-Prozent-Stelle die Arbeit am Liechtenstei- nischen Urkundenbuch (LUB) fortgeführt werden. Nachdem mit dem von Prof. Dr. Otto P. Clavadet- scher bearbeiteten 6. Band der erste Teil des Liech- tensteinischen Urkundenbuchs (LUB 1/1-6) 1996 abgeschlossen werden konnte - er enthält die schriftlichen Quellen von den Anfängen bis zum Tod des Churer Bischofs Hartmann von Werden- berg-Sargans-Vaduz 1416 -, steht nun der Quellen- bestand der Herrschaftszeit der Herren von Bran- dis (1417-1510) zur Bearbeitung und Edition an. Ein erster Arbeitsschritt dazu besteht in der Suche und Sammlung der noch vorhandenen schriftlichen Zeugnissen dieses knappen Jahrhunderts brandisi- scher Machtausübung in der Grafschaft Vaduz und den Herrschaften Schellenberg, Blumenegg und Maienfeld (ab 1437) in den inländischen Archiven, aber auch in denjenigen des benachbarten Auslan- des. Dabei gilt es auch, einschlägige Quellensamm- lungen und Literatur auf relevante Quellenhinweise zu durchforschen, um schliesslich ein möglichst vollständiges Quellenmaterial der Geschichtsfor- schung vorlegen zu können. ARBEITSSTAND Im Berichtsjahr wurde schwerpunktmässig die Ar- beit an der Quellensuche fortgeführt. Während die Suche in den einheimischen Archiven (Landes- archiv, Gemeinde-, Pfarrei- und Alparchive weit- gehend abgeschlossen werden konnte, wurde die Bearbeitung der im Auftrag des Liechtensteini- schen Landesarchivs aufgenommenen Bestände im Tiroler Landesarchiv in Innsbruck und im Vorarl- berger Landesarchiv in Bregenz fortgeführt. Im Hinblick darauf, das bereits gesammelte Quellen- material dem interessierten Geschichtsforscher je- derzeit zur Verfügung stellen zu können, wurde die dazu eingerichtete Quellen-Datenbank überarbeitet 
und verfeinert, so dass eine gezielte Abfrage nach Personen, Orten und Sachthemen möglich ist. Eine dazugehörige Literatur-Datenbank gibt zudem Aus- kunft über vorhandene Literatur und Quellensamm- lungen. Die Quellen-Datenbank umfasst z. Z. rund eintausend Eintragungen. Nach vorgängiger An- meldung stellt das LUB an seiner Arbeitsstelle im Liechtensteinischen Landesarchiv in Vaduz diese Informationen jedem Interessierten zur Verfügung. SONSTIGE TÄTIGKEITEN In die Bearbeitungszeit des zweiten Teils des Liech- tensteinischen Urkundenbuchs (LUB II) fallen zwei, auch das Gebiet der Grafschaft Vaduz und der Herrschaft Schellenberg überziehende kriegerische Ereignisse: der im Zusammenhang mit dem Tog- genburgischen Erbschaftsstreit stehende «Alte Zürichkrieg» (1439-1446) und der Schwaben- be- ziehungsweise Schweizerkrieg von 1499. Der Be- arbeiter des LUB II hatte die Gelegenheit, die im Rahmen seiner LUB-Tätigkeit erarbeiteten dies- bezüglichen Quellenkenntnisse in zwei Vorträgen einem interessierten Publikum weiterzugeben. An- lässlich der vom «Historischen Lexikon für das Fürstentum Liechtenstein» organisierten «Liech- tensteinischen LIistorischen Tagung 1999» mit dem Thema «Herrschaft und Repräsentation» referierte er am 12. Juni 1999 über «Herrschafts-Macht - Herrschafts-Ohnmacht. Die Herren von Brandis und der Schwabenkrieg 1499». Und auf Einladung der Kulturkommission Triesen und des Vereins «Alte Weberei» hielt er am 26. Oktober in der «Al- ten Weberei» in Triesen einen Vortrag über «Die Schlacht bei Triesen am 12. Februar 1499». Das Referat ist in diesem Jahrbuch auf S. 159 bis 180 publiziert. 304
	        

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