Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2000) (99)

sehe Kartographen das Riet dargestellt hätten. Da- bei werde ersichtlich, wie schwierig es gewesen sei, Grössen und Grenzen des Rietbodens genau abzuschätzen. Das überrasche nicht, entziehe sich doch das Riet als Mischform aus Wasser und Land einer scharfen Fixierung (vgl. S. 34 f.). Die Grenze zur österreichischen achbarregion Vorarlberg, mit der das Liechtensteiner Unterland immer schon engen Kontakt pflegte, verläuft bei- spielsweise weitgehend durch Rietboden. Das Un- scharfe dieser Grenze war hier in einem doppelten Sinn vorhanden. Erst die Aufkündigung des Zoll- vertrags mit Österreich im Jahre 1919 sowie die Trockenlegung weiter Teile des Riets im 19. und 20. Jahrhunderts liessen diese Grenze schärfer hervor hervortreten. Trotzdem sei -so der Autor - die Offenheit des Unterlandes nach orden und Nordosten hin weiterhin spürbar (S. 33). Der fundierte, nicht immer einfach zu lesende Essay von Peter Gilgen beleuchtet und hinterfragt den Ist-Zustand des Liechtensteiner Unterlandes. Dabei spürbar ist seine ungebrochene Liebe und Faszination für die angestammte Heimat. 264 
Menschliche Eingriffe verändern die Landschaft, wie hier zwischen Schaan- wald und endeln, doch das Drei-Schwestern- Gebirge im Hintergrund behält -davon unbeein- druckt -sein majestäti- sches Gesicht 
DAS UNTERLAND IM VISIER DER KAMERA Für den leichter zugänglichen Bildband fotografier- te Roland Korner während eines Jahres Ereignisse, Menschen und Landschaften des Unterlandes. Ei- nigen Leuten ist er zufällig begegnet, andere suchte er bewusst auf. Entstanden ist ein Querschnitt durch das Unterländer Leben, welches der Be- trachterin und dem Betrachter in aussagekräftigen Bildern nahegebracht wird.1 Wie der Mensch beispielsweise Landschaft ge- staltet und verändert, ist eindrücklich auf einem grossen Foto zu sehen, welches die Gegend zwi- schen endeln und Schaanwald mit Blick auf das Drei-Schwestern-Gebirge zeigt. In der entsprechen- den Bildlegende heisst es: «Unser Boden ist ein Kulturerbe, das wir stetig verändern, aber nie- mand weiss, wo das Verändern hinführt. Das ... Bild sieht zur Zeit aus wie eine Kampfzone, wo sich zwi- schen Abfallbewirtschaftung und Industrie-und Gewerbezone ein Landwirtschaftsbetrieb gerade noch rechtzeitig einnisten konnte. Nur der Berg- wald im Hintergrund hat trotz Wind und Wetter
	        

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