Gegen Ende des Krieges:
Alois Vogt (links) und der
fürstliche Kabinetts-
sekretär Dr. Rupert Ritter
rechts) auf Schloss Vaduz
mit Auskunftsangeboten verbunden zu haben.!*
Hierbei nahm er die nachrichtendienstliche Ver-
wendbarkeit seiner Vorstösse - und damit einen
Gesetzesbruch - in Kauf beziehungsweise setzte sie
nach Kriegsbeginn zur Herstellung vertraulicher
Sonderlinien ein.!°®° Für deren Aufrechterhaltung
blieben gegenseitige Nutzenerwägungen bestim-
mend. Vogts Entgegenkommen bemass sich hierbei
an Gesprächspartnern und Besprechungsgegen-
ständen. Gegenüber den SD- und Gestapo-Beamten
in Innsbruck verhielt sich Vogt nach eigener Anga-
De reserviert, die Stellen im Gau Tirol schienen ihm
in den Putschversuch 1939 involviert,!*! laut einem
VOMI-Dokument vom Sommer 1942 war der SD
Innsbruck Verbindungsstelle für die VDBL.!°* An-
dererseits liess sich Vogt auf einen Informations-
austausch mit dem Abwehr-Hauptmann Süss ein.
Liechtenstein-Meldungen, die ihm dieser vorlegte,
habe er berichtigt oder in ihrer Wichtigkeit herun-
tergespielt.!°® Vogt legitimierte Grenzausweise für
Vertreter des SD Stuttgart, namentlich für Huegel
ınd den Wirtschaftsreferenten Busemann. Der SD-
Angehörige Karl Wilhelm Busemann wurde 1940
Vogts deutscher Verbindungsmann für den Aufbau
der liechtensteinischen Firma Hilti Maschinenbau.
In der VDBL-Frage stützte Huegel die Interventio-
nen Vogts. Andererseits wurde der Vizeregierung-
schef von Huegel und dessen Vorgesetztem im
RSHA, Eugen Steimle'!**, um Mithilfe bei nachrich-
tendienstlichen Aktivitäten angegangen.!”
ABSTIMMUNG VON VOGTS VERBINDUNGEN
MIT REGIERUNGSCHEF HOOP UND FÜRST
FRANZ JOSEF 11.?
Regierungschef-Stellvertreter Alois Vogt baute sei-
ne deutschen Verbindungen im Laufe des Jahres
1939 und verstärkt ab 1940 aus. Dies erfolgte
nachdem es zwischen ihm und Regierungschef
Hoop zu einer engeren Zusammenarbeit gegenüber
deutschen Stellen gekommen war.!°° Während der
Putschbereinigung 1939 stimmten Vogt und Hoop
ihr Vorgehen mit deutschen Ansprechpartnern von
Gestapo und VOMI ab. In die stille Abwicklung der