Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1999) (98)

«DER EINZIGE MANN, DER DIE SACHE AUF SICH 
NEHMEN KÖNNTE ...» / JÜRGEN SCHREMSER 
Regierungschef Hoop. Letzterer hatte seine Studien 
ebenfalls in Österreich absolviert.*7 
Anders als viele Anhänger des LHD und der 
nachmaligen VU, aufgrund der politischen Majori- 
sierung durch die FBP verbittert, durch die Wirt- 
schaftskrise getroffen, anders auch als der «poli- 
tisch naive Eiferer»* Vogelsang war Alois Vogt ein 
integrierter Landesbewohner. Er war verwandt- 
schaftlich weitläufig eingebettet, als Jurist mit dem 
Treuhandpionier und VU-Mitglied Guido Feger 
früh geschäftlich verbunden.“ Alois Vogt war 
politisch ambitioniert, zur Erreichung konkreter 
Machtziele aber auch kompromissfähig. Schliess- 
lich dürfte er kein Hasardeur gewesen sein, die 
Entwicklung Hitlerdeutschlands, anfänglich mit 
Sympathie und Geltungsdrang begrüsst, rückte 
1938 und danach in ein anderes Licht. 
35) Siehe Korrespondenz Hoop-Vogt in LLA RF 117/066; RE 169/ 
170, Nr. 24, 19. Juni 1935, sowie PAAV/325, Oktober 1937: Brief- 
wechsel Alois Vogt mit der katholischen Korporation Raeto-Bavaria 
36) Zu dieser Thematik: Markus Juen: Waffenstudenten und 
katholische Korporationen an der Universität Wien 1918-1938. 
Versuch einer Bestandesaufnahme, Diplomarbeit Univ. Wien 1994 
sowie Michael Gehler: Studenten und Politik. Der Kampf um die 
Vorherrschaft an der Universität Innsbruck 1918-1938 (Innshrucker 
Forschungen zur Zeitgeschichte. Hrsg. Rolf Steininger, Institut für 
Zeitgeschichte der Universität Innsbruck. Bd.6, 1990). 
37) LLA RE 169/170. Nr. 10, 9. Juni 1934: Vogelsang schreibt, dass 
er den «Christlichen Ständestaat» öfters «bei Dr. Vogt» sehe und 
beklagt sich über die Publikation, sie «glaubt nur in Form von Hetze 
über Deutschland schreiben zu sollen.» 
38) Geiger: Krisenzeit 1, 5. 421. 
39) Siehe die ausführliche Darstellung in Geiger: Krisenzeit 2 
5. 108-186. 
40) Ebenda, S. 163-167. 
41) PAAV/467, 29. März 1938: Protokoll VU-Landesausschuss- 
sitzung. 
42) Peter Geiger bemerkt, dass sich Alois Vogt veränderten poli- 
tischen Situationen rasch anpasste, mit Regierungseintritt 1938 sei 
zein Ehrgeiz befriedigt gewesen. Siehe Geiger: Krisenzeit 2. S$. 180 
43) Peter Geiger weist auf den «rückwärtsgewandten» Zug von 
Organisation und Programm des LHD hin; siehe Geiger: Krisenzeit 1 
S. 379, 
44) Interviews mit Rudolf Rheinberger, 27. Januar 1997, und 
Emanuel Vogt, 9. Dezember 1996. 
nn 
45) LLA RF 1177066. 
46) Alois Vogt und Josef Hoop gehörten zu den Gründern der ersten 
liechtensteinischen Studentenverbindungen. Hoop war Mitbegründer 
der Rhenania 1916, Vogt der Rheinmark 1925. 
47) Dr. Josef Hoop. 1895-1959, studierte orientalische Sprachen an 
der Universität Innsbruck und promovierte dort 1920. Von 
1928-1945 war er Regierungschef des Fürstentums Liechtenstein. 
18) Geiger: Krisenzeit 1, 5. 460. 
19) PAAV/180. Alois Vogt hatte bereits 1933 eine Bürogemeinschaft 
mit Guido Feger und war Prokurist von dessen Allgemeiner 
Treuhand AG. Peter Geiger bemerkt, dass Alois Vogt «als Rechts- 
anwalt noch wenig erfolgreich» war. Siehe Geiger: Krisenzeit 2, 
S. 180. Diese Einschätzung wird man für den Verlauf der Dreissiger- 
jahre differenzieren müssen. Im PAAV finden sich Hinweise auf 
zahlreiche zivilrechtliche und notarielle Mandate. Alois Vogt erklärte 
1946. dass er vor dem Regierungseintritt vermögender gewesen sei 
als danach: BAB E 4320 (B) 1990/133 Bd. 52, 2. Mai 1946: Vogt an 
Vizeregierungschef Nigg.
	        

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