Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1999) (98)

Archäologie: 
Tätigkeitsbericht 1998 
Das Berichtsjahr stand im Zeichen von Verände- 
rungen in der Organisationsstruktur der Fachstelle 
Archäologie. Der Hohe Landtag betraute die Fürst- 
iche Regierung im Sommer 1995 mit der Aufgabe, 
bis Ende des Jahres 2000 «eine dauernde Lösung 
‘ür die Archäologie zu finden und die notwendigen 
gesetzlichen Grundlagen zu schaffen». Gleichzeitig 
stellte er für die Weiterführung der Archäologi- 
schen Forschung in Liechtenstein für die Jahre 
1996 bis 2000 einen Verpflichtungskredit zur Ver- 
ügung. Wie bereits anlässlich des letztjährigen 
Tätigkeitsberichts aufgeführt wurde, befassten sich 
sowohl der Vorstand des Historischen Vereins für 
das Fürstentum Liechtenstein wie auch die Fach- 
stelle Archäologie seit geraumer Zeit mit der Neu- 
organisation der liechtensteinischen Archäologie. 
Ende 1997 wurde die Fachstelle Archäologie vom 
Aistorischen Verein für das Fürstentum Liechten- 
stein um eine Stellungnahme zum «Konzept zur 
Neustrukturierung von staatlichen Kulturträgern» 
gebeten. Dieses von der Regierung erarbeitete Kon- 
zept sah die Schaffung einer «Kulturstiftung Liech- 
(enstein» vor, in welche unter anderem die Fach- 
stelle Archäologie integriert werden Sollte. Die 
Fachstelle Archäologie beurteilte dieses Modell 
sowohl aus kulturpolitischen wie auch aus staats- 
rechtlichen Gründen als ungeeignet. Sie regte die 
Schaffung eines Amtes für Kultur an, welchem die 
Abteilungen Denkmalpflege, Archäologie und Kul- 
turgüterschutz angehören sollten. Als zweitbeste 
aller Lösungen wurde die Eingliederung der liech- 
tensteinischen Archäologie in ein bestehendes Amt 
bezeichnet. Als Voraussetzung für die Realisierung 
dieser Variante wurde die Ausstattung des archäo- 
‚ogischen Fachpersonals mit den entsprechenden 
Kompetenzen definiert. Detaillierter wurde auf 
dieses Modell nicht eingegangen. Nachdem sich 
der Historische Verein für das Fürstentum Liech- 
tenstein im Sommer 1998 für die Abgabe der Trä- 
gerschaft über das Projekt Archäologie ausgespro- 
chen hatte, wurde davon ausgegangen, dass die 
künftige Organisationsstruktur in gemeinsamen 
Gesprächen evaluiert wird. Der Fachstelle Archäo- 
logie blieb jedoch diese Möglichkeit verwehrt. In 
der öffentlichen Sitzung vom 22. Oktober 1998 hat 
der Hohe Landtag auf Bericht und Antrag der 
Regierung der Eingliederung der Fachstelle Ar- 
chäologie ins Hochbauamt sowie der Schaffung 
zweier Stellen beim Hochbauamt für die archäolo- 
gische Betreuung des Landes zugestimmt. Erstmals 
in der Geschichte der liechtensteinischen Archäolo- 
gie, die seit bald 100 Jahren vom Historischen Ver- 
ein für das Fürstentum Liechtenstein betreut und 
mitgetragen wurde, sind somit ab 1999 im Stellen- 
plan der Landesverwaltung des Fürstentums Liech- 
ijenstein zwei Stellen für archäologische Fachkräfte 
vorgesehen. Der Tätigkeitsbericht der Fachstelle 
Archäologie erscheint somit dieses Jahr das letzte 
Mal im Jahresbericht des Historischen Vereins für 
das Fürstentum Liechtenstein. Als Projektverant- 
wortliche möchten wir uns beim Historischen Ver- 
ain für das Fürstentum Liechtenstein für den un 
ermüdlichen Einsatz um die archäologische Er- 
forschung des Landes bedanken. Er hat jahr- 
zehntelang hoheitliche Aufgaben wahrgenommen 
und gefördert. Unter seinem Patronat konnte eine 
Fachstelle geschaffen werden, «die heute selbstän- 
dig und unabhängig von ausländischen Institu- 
onen alle Aufgaben von archäologischem Inter- 
esse wahrnimmt» (Kulturbericht der Regierung an 
den Landtag. Nr. 61/1989, 5. 53). 
Im Berichtsjahr waren zwei archäologische 
Jachkräfte vollamtlich bei der Regierung ange- 
stellt. Zwei Archäologinnen, eine Restauratorin und 
eine wissenschaftliche Zeichnerin waren in redu- 
ziertem Arbeitspensum für die Fachstelle Archäo- 
logie tätig. Sie hatten befristete Arbeitsverträge mit 
dem Historischen Verein für das Fürstentum Liech- 
tenstein. Eine Anthropologin, ein Restaurator, zwei 
Archäozoologen und ein Numismatiker bearbei- 
teten Spezialaspekte als selbständig erwerbende 
Fachleute auf Honorarbasis. Vier Personen waren 
im Rahmen von Praktika bei der Fachstelle Ar- 
chäologie beschäftigt.
	        

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