ZUR BAUGESCHICHTE DES HOTELS LÖWEN - EINER
JAHRHUNDERTEALTEN TAVERNE / PETER ALBERTIN
Im zweiten Obergeschoss verursachte die Erwei-
terung der Gastzimmer um je ein Bad/WC die Re-
duktion des 1786 in barocker Manier kreuzförmig
angelegten Ganges, zur Hebung des Wohnkomfor-
tes sind die Wände aufgedoppelt - geblieben sind
die ziervoll profilierten Türrahmen von 1786.
Das Dachgeschoss dient weiterhin lediglich
extensiv als Estrichraum, so bleibt der qualitätvoll
abgezimmerte Dachstuhl von 1786 als Zeuge ge-
konnter Handwerksarbeit erhalten und sichtbar.
Aus dem Ökonomietrakt haben sich der haus-
eigene Landwirtschaftsbetrieb und die Weinkel-
terei bereits vor Jahren verabschiedet. Seit der
kürzlich erfolgten Renovation erfüllen die Räum-
lichkeiten neue Aufgaben. Im rückwärtigen Teil des
Ökonomietraktes sind Nebenräume und haustech-
nische Installationen untergebracht. Tenne und
Heuscheune dienen losgelöst vom Gasthofbetrieb
als Verkaufs- und Ausstellungslokal für qualitätvol-
le Antiquitäten. Im Torkelraum mit der 1805 d
erneuerten, kräftigen Weinpresse und dem aus der
Zeit um 1600 d stammenden eichenen Torkelbaum
lädt eine grosse Tafel zum gesellschaftlichen Zu-
sammensein. Die einstigen Pferde- und Viehställe
sind in sorgfältiger Art zu einem grossen Saal
zusammengefasst. Die unverputzten Bruchstein-
mauern, hölzernen Tragkonstruktionen und das
gebündelt durch die hochliegenden, kleinen Fens-
ter einfallende Aussenlicht sorgen für eine beson-
dere Stimmung.
Abb. 39: Osteinsicht in die
Pferde- und Viehstallungen
nach dem sorgfältigen
Umbau mit Umnutzung
1987/89