Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1999) (98)

Die Ökonomiebauten 
19 verkleidete maseriertes Brusttäfer die Wände. 
Der strassenseitige Gasthof-Eingang erhielt an Stel- 
je des bisherigen Stichbogens einen horizontalen 
Sturz und neue Portalflügel. 
Anlässlich einer Modernisierung um 1952 ist 
der signifikante Laubenanbau von 1881 durch eine 
eingeschossige, verglaste Veranda ersetzt worden. 
Diese ist 1987 nun zu Gunsten einer besseren Ak- 
zeptanz der barocken Architektur des Gasthofes 
ersatzlos abgebrochen worden (Abb. 5). 
Zudem wurden im 19. und beginnenden 20. 
Jahrhundert im Zuge diverser Unterhaltsarbeiten 
partiell Sprossenfensterflügel ersetzt. Im Zweiten 
Obergeschoss erfuhr der Saal 35 durch Einstellen 
von Trennwänden eine Dreiteilung - wobei die dor- 
tige Stuckdecke teilweise zerstört wurde - und der 
Raum 36 erhielt Abstellkammern eingebaut. 
1804 entstand der mächtige Ökonomietrakt mit 
Forkelraum, Pferde- und Viehstallungen, Tenne 
uınd Heuraum, wie er noch heute die eindrückliche 
Zrscheinung des Löwen mitprägt (Pläne 17 bis 19, 
Abb. 35 und 36). Der Hanglage wegen entspricht 
sein Erdgeschoss-Niveau jenem des Kellergeschos- 
ses im Gasthaus. Es barg den Torkelraum (Abb. 
37), sowie grosse Pferde- und Viehstallungen (Abb. 
38), im Obergeschoss lagen über dem Torkel Werk- 
ınd Lagerräume, über den Ställen die Tenne und 
der Heuraum. Eine Auffahrtsrampe führte von der 
Strasse her gleich in die Tenne hoch. Ein mächtiges 
YHalbwalmdach mit liegender Stuhlkonstruktion 
lberspannt den Heuraum stützenfrei und über- 
deckt etwa 2 500 Kubikmeter umbauten Ökonomie- 
raum. Die Aussenmauern sind über beide Geschos- 
se hoch besonders sorgfältig in Bruchsteinen ge- 
[ügt, innen unverputzt, aussen dünn überputzt. 
Wiederum zeigen sich Tür- und Fensterleibungen 
in Tuffquadern gesetzt, die Tür- und Fensterstöcke 
wurden in Holz gefertigt. Die Binnenwände über 
dem Torkelraum bestehen aus überputztem Fach- 
werk. Fünf Deckenbalken über dem Torkelraum 
und sechs Scheunen-Dachbalken sind, dendro- 
chronologisch ermittelt, im Herbst/Winter 1803/04 
zefällt worden. 
Im 19. und 20. Jahrhundert wurde zwar die 
Stallscheune da und dort renoviert und momenta- 
aen Nutzungsbedürfnissen angepasst, so trägt ein 
Deckenbalken über dem Pferdestall die Jahrzahl 
1886 eingekerbt und verweist wohl auf solcherlei 
3aumassnahmen, doch wesentliche strukturelle 
Änderungen sind nicht bemerkt. 
Bereits zum Kernbau des 14. Jahrhunderts muss 
an Stelle des heutigen Torkelraumes ein Anbau ge- 
standen haben, entsprechende Fundamentreste 
sind zwar festgestellt, geben sich aber nicht mehr 
ganzheitlich zu erkennen. 
Anlässlich der Gasthoferweiterung von 1666 d 
stand an aktueller Stelle bereits ein Gebäude mit 
nordostseitiger, hölzerner Giebelwand in Bohlen- 
ständer-Konstruktion und einer Firstrichtung quer 
zur Strassenachse. Entsprechende Befunde haben 
sich als Negative im aussenseitigen Mauermörtel 
der 1666 neu erbauten Südwestmauer zu den
	        

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