Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1999) (98)

ZUR BAUGESCHICHTE DES HOTELS LÖWEN - EINER 
JAHRHUNDERTEALTEN TAVERNE / PETER ALBERTIN 
Rauchabzug. Fraglich bleibt, wie in der ausge- 
sprochen engen Küche überhaupt gearbeitet wer- 
den konnte. 
Raum 13 wird von einem Kreuzgewölbe über- 
spannt, das heisst, er tritt durch seine Gestaltung 
besonders hervor — als wäre er des Bauherrn Pri- 
vatraum. Ein strassenseitiges Fenster ist nicht 
aachgewiesen, darf aber im Bereiche des heutigen 
Fensterausbruches angenommen werden. 
Zur Stube 14 lassen sich drei Fenster-Sitz- 
Nischen mit je zwei Sitzbänken und südwestseits 
zwei stichbogige Wand-Sitznischen mit längsge- 
stellter Sitzbank lokalisieren. Die eigentlichen Fens- 
teröffnungen und deren Gewändegestaltungen feh- 
len oder sind verdeckt. Die Wände zeigen hier, als 
aäinzigem Raum im Kernbau des 14. Jahrhunderts, 
Spuren einer Holzverkleidung oder Vertäfelung. 
Zur Stubendecke sind Auflagelöcher zu drei Unter 
zügen oder Deckenbalken erkennbar mit einer Un- 
terkanthöhe von 469.40 und einem Achsabstand 
von etwa 2.2 Metern. 
EIN NORDWESTSEITIGER ANBAU 
mit den Räumen 15 und 24 wird durch diverse 
Befunde belegt, doch in seiner ganzen Gestaltung 
:ässt er sich nur ideenhaft aufzeigen. Das Ausmass 
seiner Grundfläche dürfte jenem Teil des Kellerge- 
schosses entsprochen haben, das nordwestseits 
über den Grundriss des muralen Erdgeschosses 
vorstösst. Über den Kellergewölben lag ein Mörtel: 
estrich als Gehboden mit Niveau zirka 466.93 zu 
Raum 15. Um von der Strasse auf diese Erdge- 
schoss-Höhe zu gelangen, musste wohl strassen- 
seits eine etwa 1.8 Meter hohe Treppe vorgelegen 
ı1aben. Auf der Höhe der heutigen Erdgeschoss- 
decke und im Bereiche des Obergeschosses weist 
die Südost-Wand je einen etwa 20 Zentimeter 
preiten, als Balkenlager dienenden Rücksprung auf 
(Abb. 23). Im Anbau 15/24 hatte zweifellos der 
Treppenaufgang ins Obergeschoss und ins Dach- 
geschoss gelegen und er dürfte zumindest teilweise 
offen gestanden haben, denn die Haustür zum 
Gang 11 war innenseits verschliessbar (Plan 7). 
DEM OBERGESCHOSS 
steht eine dem Erdgeschoss entsprechende Raum- 
teilung mit den Räumen 21 bis 24 zu Grunde (vgl. 
Plan 6). Das Bodengebälk lag zu allen Räumen auf 
15 bis 20 Zentimeter breiten Mauerrücksprüngen 
auf. Zu den Türen und Fenstern liegen dieselben 
Befunde vor wie im Erdgeschoss. 
IC 
1 LI 
A 
- 
1m 
Plan 5: Fenster mit Sitz- 
nische um 1380, Innen- 
ansicht 1:50; Fensterstock 
hypothetisch
	        

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