ZUR BAUGESCHICHTE DES HOTELS LÖWEN - EINER
JAHRHUNDERTEALTEN TAVERNE / PETER ALBERTIN
DAS MURALE ERDGESCHOSS
barg nebst dem Anbau 15 einen Gang 11, eine
Küche 12, einen mit einem Kreuzgewölbe versehe-
nen Raum 13 und die Stube 14 (Plan 3). Die mit ei-
nem weiss getünchten Innenputz versehene West-
fassade des gemauerten Teiles enthielt die rund-
jogige Haustür in einem in romanischer Art zier-
zeschrägten Tuffgewände; innenseits konnte diese
mit einem Schliessbalken verriegelt werden. Ein
beachtenswertes Detail stellt die ursprüngliche
Türschwelle dar —- ein im Laufe der Jahrhunderte
durch unzählige Schuhsohlen stark abgetretener
Serpentinstein - sie ist bis heute in Funktion geblie-
ben, und bleibt es auch weiterhin (Abb. 11). Links
der Tür war eine breite, stichbogige Wandnische
eingebaut (Abb. 17). Der Rundbogen-Türsturz ist
später ausgebrochen worden.
[m Gang 11 (Plan 4) sind früheste Gehböden
archäologisch freigelegt worden: a) ein grobkörni-
ger Kalkmörtel-Unterlagsboden mit einem etwa ein
Jis zwei Zentimeter dicken, stark ausgetretenen,
feinkörnigen Kalkmörtelüberzug; b), dessen Geh-
niveau lag auf 467.04 m ü. M.; c) vor der um 22
Zentimeter höheren Haustürschwelle sind Reste
3äines 8 Zentimeter hohen und 60 Zentimeter brei-
'en, hölzernen Auftrittes erkennbar; d) auch ent-
lang der Nordostwand zeichnet sich im Mörtel-
joden ein 32 Zentimeter breites Holznegativ ab -
vohl als Unterbau für eine Sitzbank oder eine
Truhe (?) (Abb. 14); e) eine Pflästerung aus quer
zum Gang hochgestellten, bis Handteller grossen
ınd nur bis etwa 3 Zentimeter dicken, rundge-
schliffenen und in feinsten Schwemmsand gesetz-
;en Flusskieseln (Abb. 13). Deren 10 Zentimeter
über dem Mörtelestrich auf Niveau 467.13 m ü.M.
zelegene Oberfläche ist ebenfalls stark abgetreten.
Die Nordostwand zeigt deutlich den Ansatz eines
ainstigen, zum Gang gehörigen Tonnengewölbes,
mit einer Stichkappe über der Tür nach Raum 13
(Abb. 12).
Die Küche 12 mass innen lediglich etwa 1.4 x 3.8
Meter, mit nordwestseits angegliedertem (Vorrats-
?)Räumchen (Plan 4). Ein 58 Zentimeter breiter
and noch bis 12 Zentimeter über dem Mörtelestrich
a) erhaltener Mauerrest trennte den Gang 11 von
der Küche 12. Unterlagsmörtel (467.07 m ü. Meter)
zu einem Schwellstein und Ansätze zu einem Tür-
stock mit zugehöriger Türleibung belegen eine Tür.
Hieraus darf geschlossen werden, die Mauer hätte
H4erdstelie
' Sitznischen
_Uz
' Küche
12
+
11Gang | IQ Hauseingang
Kellertreppe
f +
Plan 3: Das Erdgeschoss
um 1380, Grundriss 1:200
Stube 4
in
chtnische_
r“
Kreuzgewölbe
Anbau
Wandnische
Sc(ras
—
10m