Abb. 4: Südansicht des
Gasthauses mit der 1952
erstellten und 1988 er-
satzlos abgebrochenen
Veranda
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\bb. 5: Ostansicht des
_Ööwen nach der Reno-
vation 1987/89. Die
Veranda von 1952 wurde
zu Gunsten einer besseren
Erscheinung der spät-
barocken Architektur
ersatzlos abgebrochen
Im 14. Jahrhundert fand eine unsere Siedlungs-
und Kulturlandschaft grundlegend prägende Zeit
der Expansion im ausgehenden 12. und 13. Jahr-
hundert ein vorübergehendes Ende. Besonders
mildes Klima, eine starke Bevölkerungszunahme,
Rodungen und Landesausbauten erreichten ihren
Höchststand, Burgenbauten und Städtegründungen
boomten. Der hohe Adel verlor viel von seiner
wirtschaftlichen und politischen Vorrangstellung zu
Gunsten des aufstrebenden niederen Dienst- und
Ritteradels und einer neuen Oberschicht städti-
scher Bürgerschaften. Die letzten Völkerwande-
rungen kamen um 1300 mit dem Zuzug der Walser
über die Bündner Pässe ins Rheintal und Vorarl-
berg zum Stillstand. 1342 gelangten die Besitzun-
gen der Grafen von Montfort-Werdenberg zur Erb-
teilung in die linksrheinische Grafschaft Werden-
berg-Sargans und die rechtsrheinische Grafschaft
Werdenberg-Vaduz.
Die ausgedehnten Weingärten auf dem besonn-
ten, tiefgründigen Südwestabhang des Schotter-
kegels der Möliholz-Rüfe mögen die Besiedlung von
Vaduz wohl begründet haben, denn Wein gehörte
zu den wichtigsten und begehrtesten landwirt-
schaftlichen Handelsgütern, Weinberge kamen
einer gut zinsenden Kapitalanlage gleich.°® Die Ort-
schaft Vaduz wuchs aus diversen Siedlungskernen
hervor. Im Oberdorf steht das spätmittelalterliche
Verwalterhaus «Rotes Haus», umgeben von einst
wohl zugehörigen Winzerbauten.” Im Mitteldorf
entstanden diverse spätmittelalterliche Winzerhäu-
ser. Entlang der Hauptstrasse wuchs das Städtli
mit der einstigen, mittlerweile durch einen Neu-
bau ersetzten Taverne zum Engel.® Südwärts fol-
gen die herrschaftliche Taverne und Zolleinnahme-
stelle zum Adler, vorerst zum Hirschen genannt
und seit 1972 Liechtensteinisches Landesmuseum,
sowie der herrschaftliche Gutshof mit Wohnturm
«Tschaggaturm» (1872 abgebrochen)” und der Kir-
che St. Florin.
Im Gasthof Löwen darf wohl eine spätmittel-
alterliche Taverne vermutet werden, also ein Vor-
läufer unseres Hotels, ein Ort der Speise, der Stär-
kung und der Übernachtung für zahlreiche Pilger,
Händler und Boten auf dem Wege von Süddeutsch-