Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1999) (98)

«DER EINZIGE MANN, DER DIE SACHE AUF SICH 
NEHMEN KÖNNTE ...» / JÜRGEN SCHREMSER 
habe seine Unterstützung gegen die VDBL zugesagt 
und Vogt dafür um Auskünfte aus dessen Verkehr 
mit schweizerischen Behörden gebeten. Alois Vogt 
habe erst ausweichend auf seine Arbeitsbelastung 
in Liechtenstein hingewiesen, über die Schweiz sei 
er «selbst auch sehr schlecht informiert.» 
Steimle drängte nicht. Später, seiner Erinnerung 
nach «etwa September oder Oktober 1943», also 
parallel zur Aktion Rosl, wurden Vogt durch die 
Gestapo Feldkirch Fragebogen zu «Politik und 
Wirtschaft in der Schweiz» und zu «Auffassungen 
über den Kriegsverlauf» zugestellt. Vogt konnte 
sich nach Kriegsende an konkrete Frageinhalte er- 
innern, derart ob ein Sektionschef im EPD zu Wirt- 
schaftsverhandlungen in die USA fahre oder ob auf 
einem bestimmten Flugplatz in der Schweiz alli- 
ierte Kursflugzeuge landeten.*“° Nach anfänglicher 
Überlegung, die Fragebogen den Schweizer Behör- 
den vorzulegen, habe sie Vogt schliesslich zer- 
rissen. Bei seinem letzten Zusammentreffen mit 
Steimle im Frühjahr 1944 sei dieser nicht mehr auf 
die Anfragen zurückgekommen.*“‘ 
325) Einzige diesbezügliche Quelle sind die Vernehmungsaussagen 
Vogtis 1946. Die Angaben stützen sich also auf: BAB Bupo-Verneh- 
mung Alois Vogt 1946, S. 19-23. 
326) Alois Vogts Erinnerung erscheint in Datierung und Details 
glaubhaft. Die deutschen Geheimdienste hatten 1943 in Erwartung 
einer alliierten Landung auf dem europäischen Festland ein starkes 
Interesse an der politisch-militärischen Haltung der Schweiz. 
327) BAB Bupo-Vernehmung Alois Vogt 1946, S. 22 
314) BAB E 4320 (B) 1984/29 Bd. 57, Dossier «Aktion Rosl», SBA 
6. November 1945; im folgenden zitiert als BAB Dossier Rosl. 
Datum des Fernschreibens/Korrespondenten. 
315) PAAV/524 Bupo-Vernehmung Klaus Huegel 1946, 5. 1. 
316) Das war die Abteilung VI F unter Doerner. Einer von Doerners 
Mitarbeitern war der für die Falschgeld-Operation «Bernhard» 
zuständige SS-Führer Bernhard Krüger, ein «Krueger» vom Amt VI 
aaucht auch in den Fernmeldeprotokollen zur Aktion Rosl auf. 
317) BAB Bupo-Vernehmung Alois Vogt 1946, S. 36. 
318) BAB Dossier Rosl, Fernschreiben 3. November 1943: Kühnlein 
Grepo Feldkirch) an Carstenn (RSHA}. Der SD-Führer Friedrich 
Zarstenn war zur Zeit der Aktion Rosl zuständig für den Bereich 
Nordamerika, 
319) Ebenda, Fernschreiben 18. November 1943: Kühnlein (Grepo 
Feldkirch) an Carstenn (RSHA). 
320) BAB Bupo-Vernehmung Alois Vogt 1946, S. 36. 
321) Ebenda, S. 36 £. 
322) PAAV/524 Bupo-Vernehmung Klaus Huegel 1946, 5. 1 
323) Ebenda. Vgl. auch BAB Dossier Rosl], Fernschreiben 20. April 
1944: Kriener (Grepo Feldkirch) an Hohmann (Greko Bregenz). 
324) BAB Dossier Rosl. Fernschreiben 27. Juli 1944 und 4. August 
1944 
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