DENKMALSCHUTZ IN LIECHTENSTEIN 1997 HANSJÖRG FROMMELT Abb. 28: Eschen. Haus Nr. 36 am «St. Martins- ring». Abbruch des wertvollen Bauernhauses im Sommer 1997. Das Denkmal musste dem Neubau eines Postgebäu- des weichen Das Zentrum der Gemeinde Eschen hat in den vergangenen Jahren grundlegende bauliche Ver- änderungen erfahren. Mehrere alte Bauernhäuser mussten Grossüberbauungen weichen.50 Mit dem Haus Nr. 36 ist eines der letzten historischen Häu- ser an der Kreuzung «St. Luzi-Strasse / St. Martins- ring» der Spitzhacke zum Opfer gefallen. Im Sep- tember 1997 ist das bauhistorisch und siedlungs- geschichtlich wertvolle Anwesen abgebrochen wor- den.51 Es musste dem Neubau des Postgebäudes weichen, das «sich aber in das bestehende Dorf- zentrum von Eschen einpassen» soll.52 Das Land Liechtenstein hatte die Gemeinde Eschen dazu ver- pflichtet, «das Haus vollständig abzubrechen und das Grundstück lastenfrei zum Bau des Postgebäu- des zu übergeben».53 Auf eine Unterschutzstellung wurde verzichtet.54 50) Vgl. Schurti (1995). Eine Abbildung weiterer Häuser an der «St. Luzi-Strasse», die vor wenigen Jahren abgebrochen worden sind, bei Albertin (1995), S. 281. 51) Bild von den Abbrucharbeiten in der Liechtensteiner Bau- & Hauszeitung, Jg. 40, Nr. 10, Oktober 1997, S. 3. 52) Vgl. «Dem Neubau steht nichts mehr im Weg». In: LVaterland, Samstag, 19. September 1996, S. 7. 53) Eschen (1997). S. 29, Nr. 179. Vgl. auch «Die Gemeinde Eschen erhält ein neues, zentrales Postgebäude». In: LVolksblatt, Samstag, 19. September 1996, S. 4. 54) Landtag und Regierung (1997), S. 269. 223