Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1998) (96)

SIEDLUNGS- UND BAUFORMEN DER LIECHTEN- STEINER WALSER / THOMAS ZWIEFELHOFER Einleitung Diplomwahlfacharbeit II Abteilung für Architektur ETH Zürich 1995/1996 Prof. H. Kramel 
ZUR THEMENWAHL Mitten im Fürstentum Liechtenstein mit seinem ziemlich einheitlichen Mundartgefüge liegt das Dorf Triesenberg, dessen Einwohner bis heute ei- nen alten, nicht typisch liechtensteinischen Dialekt pflegen, der stark an den alten Walliser Dialekt in der Schweiz erinnert. Gerne gehen die Liechten- steiner sonn- und werktags dort wandern, wenn vor allem im Winter das restliche Land in der Tiefe des Rheintales unter einer dicken Nebeldecke liegt, Triesenberg aber Dank seiner höheren Lage am Westhang des auslaufenden Rätikongebirges bis spät am Nachmittag Sonne hat (Abb. 1). Den wenigsten Besuchern aus dem Tal werden beim Durchwandern des weitverstreuten Dorfes Unter- schiede zwischen den Bauten in Triesenberg und denjenigen im Talgrund auffallen und so be- schränkt sich die Wahrnehmung einer Besonder- heit im Normalfall auf den Dialekt und die geo- graphische Lage. Aufgewachsen im Fürstentum Liechtenstein, be- schäftigte den Verfasser dieser Arbeit bei diversen Bergtouren in Liechtenstein und Graubünden im- mer wieder die Bauweise der alpinen Architek- turen, und angeregt durch den Besuch der Wahl- fachvorlesung «Traditionelle Bauformen» von Prof. H. Kramel an der Architekturabteilung der ETH Zürich kam es zum Entscheid, in diesem Fach eine Diplomwahlfacharbeit zu verfassen. Nach einem ersten, oberflächlichen Studium des über das gewählte Thema vorhandenen Materials, stellte sich dem Verfasser rasch die Frage, worin denn bei den traditionellen Bauformen der Liech- tensteinischen Walser auf Triesenberg die Unter- schiede zu den im Tal gelegenen ursprünglichen Bauformen der eingesessenen Bevölkerung ale- mannischen Ursprungs bestehen. Offensichtlich würde es schwierig, in dieser Hinsicht bedeutende Unterschiede festzustellen, nachdem es im Verlauf mehrerer hundert Jahre doch in vielen Bereichen zu einer starken kulturellen Annäherung der Wal- ser auf Triesenberg zur Lebensweise und Kultur der übrigen Landesbewohner gekommen ist. Das zweite Liechtensteiner Bergdorf, Planken, mit gros- 213
	        

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