Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1998) (95)

lassen. Wir wählten ein Verfahren mit Georadar- messungen. Damit können - ohne Erdarbeiten vor- nehmen zu müssen - Grundrisse und Strukturen im Boden erkannt werden. Zur Untersuchung stan- den mit Erlaubnis sämtlicher Grundbesitzer die Grabungsfläche beim Amtshaus in Balzers, das Ale- mannenareal in Schaan, der Gupfabüchel in Mau- ren und das Gebiet der römischen Villa in Schaan- wald. Die ausführlichen Messungen auf dem Aleman- nenareal in Schaan zeitigten verschiedene interes- sante Spuren im Boden, insbesonders nördlich der Parzelle 166. Beim Amtshaus in Balzers bestätigten sie die Ergebnisse der bereits laufenden Ausgra- bungen. Aus zeitlichen Gründen musste die Detail- untersuchung der beiden Gebiete in Mauren und Schaanwald zurückgestellt werden. Die dort den- noch durchgeführten Probemessungen deuten al- lerdings darauf hin, dass auf beiden Arealen inter- pretierbare Analysenergebnisse zu erwarten sind. Auch die beratende Tätigkeit der Archäologie für die Denkmalschutz-Kommission der Fürstlichen Regierung gestaltete sich im Berichtsjahr arbeitsin- tensiv. Abb. 6: Archäologische Prospektion im November 1995. Die mittels Georadar aus dem Boden gewonne- nen Daten werden im Messwagen einer Spezial- firma aufgezeichnet. 
Für die Unterschutzstellung des archäologisch be- deutenden Areals Florinsgasse in Vaduz mussten Plan- und Quellenunterlagen erarbeitet werden ebenso wie für die Platzgestaltung und Visualisie- rung der archäologischen Befunde vor dem Schäd- lerhaus zuhanden der Architekten. Die im Herbst des Vorjahrs eingeleitete Renova- tion der Kapelle St. Peter in Schaan wurde auch im Berichtsjahr von einer Arbeitsgruppe begleitet. Ein besonderes Augenmerk musste auf die statische Sicherung der Gewölbe und der Südwand der Ka- pelle gelegt werden. Die Arbeiten zur Gewölbeun- tersuchung und -Sanierung wurden in Zusammen- arbeit mit dem beratend tätigen Bauingenieur Fredi Schneller aus Zürich von Hansjörg Frommelt koordiniert und in Besprechungsprotokollen fest- gehalten. Auch interessante Hinweise zur Bauge- schichte der Kapelle am aufgehenden Mauerwerk wie Brandspuren, Verputze u.a. sind dokumentiert worden. Die Auskernungs- und Aushubarbeiten beim Pfarrstall in Bendern sind im Berichtsjahr von der Archäologie ständig begleitet und überwacht wor- den. Es konnten keine neuen archäologischen Er- kenntnisse gewonnen werden. Die Bauarbeiten, denen projektbedingt die historische Substanz des Pfarrstalls grösstenteils zum Opfer gefallen ist, wurden fotografisch dokumentiert. Auch die intak- ten Bodenniveaus im Keller «Süd» sind teilweise zerstört worden. Hansjörg Frommelt hat die Mit- glieder der Denkmalschutz-Kommission anlässlich einer Führung darauf hingewiesen und in einem Bericht an die Fürstliche Regierung auf dieses so- wohl aus archäologischer wie auch aus denkmal- pflegerischer Sicht untragbare Vorgehen aufmerk- sam gemacht. Desweiteren wurden im Auftrag der Denkmal- schutz-Kommission folgende Aufgaben wahrge- nommen: Teilnahme an Abklärungsgesprächen über eine mögliche Unterschutzstellung der beiden Spoerry-Fabriken in Triesen und in Vaduz; denk- malpflegerische Beratung bei der Restaurierung der Kapelle auf Schloss Vaduz; beratende Mitarbeit bei Fragen zur Restaurierung und zur Unterschutz- stellung des Freileitungsmastes aus dem Unteren 302
	        

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