Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1998) (95)

HISTORISCHER VEREIN FÜR DAS FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN 1995 Koordination und Hansjörg Frommelt für die Bau- überwachung verantwortlich. Im Jahre 1995 gab es eine Häufung an Notgrabungen, verursacht durch diverse Bauvorhaben. Dies verlangte einen besonderen Einsatz an verschiedenen Orten, so in Balzers, Vaduz, Schaan und Bendern. Wegen die- sen Tätigkeiten «vor Ort» musste die wissenschaft- liche Auswertung der Altgrabungen zurückgestellt werden. Doch immerhin konnte mit den Fundbe- stimmungs- und auswertungsarbeiten der 1995 er- folgten Ausgrabungen in Balzers und Vaduz be- gonnen werden. Daneben befasste sich die Archäologie auch mit Fragen der internen Reorganisation. Ein im Juni 1995 vom Hohen Landtag bewilligter fünfjähriger Verpflichtungskredit ermöglicht künftig verbesserte Anstellungs- und Arbeitsbedingungen für die ar- chäologischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im so vorgegebenen Finanz- und Zeitrahmen sind mehrjährige Personalanstellungen möglich gewor- den. Gestützt auf Denkmalschutzgesetz und ver- schiedene Regierungsbeschlüsse ist der Historische Verein bis auf weiteres verantwortlicher Träger der archäologischen Forschung in Liechtenstein. Diese Regelung wurde zuletzt mit Regierungsbeschluss vom 30. März 1993 bestätigt. Demnach wurde das in der archäologischen Forschung tätige Personal durch den Historischen Verein rekrutiert. Mit Aus- nahme der provisorisch mit der Leitung und Koor- dination der Archäologie betrauten Frau Eva Pepic und der Restauratorin Frau Barbara Bühler waren denn auch alle Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter im Stundenlohn beim Verein angestellt. Die Arbeitsverträge für diese Angestellten hatte Frau Eva Pepic jeweils im Auftrag des Vereins und in Absprache mit dem Amt für Personal und Organi- sation erstellt. Die Anstellung von Frau Eva Pepic und der Restauratorin durch die Regierung erfolgte seinerzeit über Antrag des Historischen Vereins und des Landesmuseums. Es ging damals um die Behebung der Schäden am archäologischen Fund- gut, verursacht durch den Wassereinbruch in den Zivilschutzräumen des Liechtensteinischen Gym- nasiums. Es handelt sich um befristete, nichtstän- dige Stellen. Der Dienstauftrag für Frau Eva Pepic 
wurde 1986 erweitert, indem sie von der Regie- rung in Absprache mit dem Historischen Verein im Sinne einer Übergangslösung mit der Leitung und Koordination der archäologischen Forschung be- auftragt wurde. Der Historische Verein ist nicht nur Träger der Archäologie, er ist auch geistiger Vater des Denk- malschutzes und des Landesmuseums. Gemäss Denkmalschutzgesetz ist der Historische Verein auch in der Denkmalschutzkommission vertreten. Ebenso nehmen laut Gesetz drei Mitglieder des Historischen Vereins Einsitz im Stiftungsrat des Landesmuseums. Der Verein hat in einem Vertrag (Regierung - Verein - Museum) seine seit der Grün- dung geäufneten Sammlungen dem Landesmuse- um als Dauerleihgabe überlassen. Dem Landesmuseum sind gemäss Gesetz «die dem Staat gehörenden Sammlungen liechtensteini- schen Kulturgutes» gewidmet. Zu diesem Kulturgut zählt massgeblich die archäologische Sammlung, die dem Museum zur Verwahrung und für Ausstel- lungszwecke anvertraut ist. Beim erwähnten Was- serschaden war denn auch das Landesmuseum primär geschädigt. Die Behebung der Schäden und die Anstellung von Personal zu diesem Zweck er- folgte auf Veranlassung des Museums. Die obigen Ausführungen zeigen wesentliche Rechte und Pflichten sowohl des Vereins wie auch der aus ihm hervorgegangenen Arbeitsstellen und Institutionen. Die archäologische Arbeitsstelle hat, anders als der Denkmalschutz und das Landesmu- seum, bis heute keine gesetzlichen Grundlagen und Kompetenzen. Bei der organisatorischen Neurege- lung der Arbeitsstelle Archäologie sind die Mitspra- che- und Mitwirkungsrechte des Historischen Ver- eins zu wahren. LIECHTENSTEINER NAMENBUCH Für das Liechtensteiner Namenbuch arbeiteten weiterhin zu 100 Prozent die Herren lic. phil. An- ton Banzer und Herbert Hübe. Herr Claudius Gurt hingegen beendete auf Mitte Juli 1995 hin seine langjährige Teilzeittätigkeit für das Namenbuch. Im 291
	        

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