Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1998) (95)

DIE MUNDART DES FÜRSTENTUMS LIECHTENSTEIN ROMAN BANZER Wenn hier von Gebervarietät gesprochen wird, könnte der Eindruck entstehen, dass durch die Neuerungen Laute in die Ortsmundarten aufge- nommen werden, die vorher nicht vorhanden wa- ren. Dies ist eindeutig nicht der Fall. Keine neue Variable ist nicht gleichzeitig in einer anderen lin- guistischen Umgebung bereits vorhanden. Es han- delt sich im weitesten Sinn um Verallgemeinerun- gen («Anwendung der Regel in mehr Kontexten») oder um Ausweitungen («Anwendung der gleichen Merkmalsveränderung auf mehr Ausgangselemen- te») (Haas 1978, S. 80). 4.4.1. NEUERUNGEN IN ALLEN ORTSMUNDARTEN 14 Entwicklungsregeln werden mit den beschrie- benen Varianten in allen Ortsmundarten variabel gebraucht. Besonders stark von Neuerungen be- troffen sind die Entwicklungen aus dem 
mhd. ei, dies betrifft die Entwicklungsregeln 30-37. Grund hierfür dürfte sein, dass die aus dem 
mhd. ei ent- standenen Monophthonge primäres Unterschei- dungsmerkmal zu den benachbarten Dialekten der Ostschweiz sind. Mundartfremde Lautungen kom- men vor allem in Neologismen vor, in jenen lexika- lischen Neubildungen, die meist aus dem Hoch- deutschen in die Liechtensteinische Mundart auf- genommen werden. Dass in diesem Fall die dipht- hongische 
Lautung ei für das Hochdeutsche und die benachbarten Dialekte in vielen Fällen gleicher- massen gilt, währenddessen die Ortsmundarten Liechtensteins in den entsprechenden Konditionen meist einen Monophthong haben, fördert derartige Neuerungen. 
Er 5 Basismundart: Variante 1: mögliche Gebervarietät: Er 11 Basismundart: Variante h mögliche Gebervarietät: Er 12 Basismundart: Variante 1: mögliche Gebervarietät: Er 15 Basismundart: Variante 1: mögliche Gebervarietät: Er 19 Basismundart: Variante 1: mögliche Gebervarietät: Er 22 Basismundart: Variante 1: mögliche Gebervarietät: Er 23 Basismundart: Variante 1: mögliche Gebervarietät: Er 33 Basismundart: Variante 1: mögliche Gebervarietät: Er 34 nbmW Basismundart: Variante 1: mögliche Gebervarietät: Er 38 Basismundart: Variante 1: mögliche Gebervarietät: 
Umlaut kein Umlaut, z.B. /ros/ Umlaut, z.B. /rceser/ Verallgemeinerung i vor oK /e/, z.B. /bes/ IM, z.B. /bis/ SG, GR, Vlbg, Hd, Tb i vor oK, nbmW lel, z.B. /*abres/ IU, z.B. /abris/ Hd o vor oK lol, z.B. /froj/ lol, z.B. /froj/ B, Verallgemeinerung der Senkung von mhd. o u vor oK lol, z.B. /foks/ IvJ, z.B. /fuks/ SG, GR, Vlbg, Hd, Tb « vor oK lol, z.B. /f0ks/ lyl, z.B. /fyks/ SG, GR, Vlbg, Hd, Tb ü vor oK, nbmW lol, z.B. /*k0S9rat/ lyl, z.B. /kyseret/ Hd ei vor oK, nbmW Ist:/, z.B. /*l33:tblat/ /ej/, z.B. /lejtblat/ Hd ei vor oK, hd Suffix, lal, z.B. /*wo:rat/ /ej/, 
z.B. /W0:hejt/ SG, GR, Hd ou vor oK Mon, z.B /o:g/ Diph, z.B. /aug/ GR, Hd 225
	        

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