Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1998) (95)

DIE MUNDART DES FÜRSTENTUMS LIECHTENSTEIN ROMAN BANZER Basismundartliche Wörter Adern, Alpmeister, Augen, Äste, Baum, Bächlein, Beispiel, Besen, Blumen, Blümlein, Bohnen, Brücke, Burg, Bürger, daheim, dick, Dorn, Dornen, drei, dunkel, dürfen, einfach, Eis, Emd, Feld, Fen- ster, Fleisch, flott, folgen, Föhn, Freude, Frosch, Fuchs, Füchse, fürchten, Gartenarbeit, gär, Geiss, Geissei, geräucht, getragen, graben, Gras, grün, haben, Halde, Häuslein, heben, Heizung, Hemd, her, Heu, Holzbödili, Hund, hübsch, ihiworga, käme, Käse, kein, Kind, Korn, könnte, Körblein, Körnlein, krachen, Kuh, Küche, lachen, lassen (sie), Laub, leer, leisten, Leiter, Leiterchen, Leitung, Liechtenstein, Lohn, machen, Magen, Mädchen, menga, Messe, Monat, Mond, morgen, nähme, nir- gends, nur, Rank, Rechen, rein, Riemen, Rohre, Rösser, Rücken, sagen, Samen, sägen, Schaben, Schafe, Schlüssel, schon, schön, Schüssel, Schwa- ger, schwer, Seile, sich, Sicht, sie, Stein, Steine, Tag, Tasche, Täli, tät, Teile, tun, Türka, überhaupt, Verdienst, vielleicht, Vorteil, Wagen, Wald, Wald- weg, waschen, weben, Weg, Weizen, wichtig, Wie- se, wird, wirklich, Wirt, Wolle, Wurzel, zäh, Zeine, Zeinen, zur. Entsprechend der Häufigkeit des Auftretens in den Texterhebungen werden auch im Fragebogen einzelnen Phänomen mehr oder weniger Belegwör- ter zugeordnet. Spezielles Augenmerk wird der Entwicklung der Nasalierung im Unterland geschenkt werden. Die Erhebungen zur Basismundart haben hierzu wenig gebracht. Nasalierungen waren nur mehr verein- zelt festzustellen. Auch teilnehmende Beobachtungen und das Ab- hören von Tonmaterial bekräftigen die Llypothese, dass die Nasalierung im Unterland im Rückzug begriffen ist, nachdem sie früher nach den Arbei- ten von Jutz einmal viel stärker vertreten war.94 Es muss festgestellt werden, ob und wie stark die Na- salierung in den Unterländer Ortsmundarten noch vorhanden ist. Die Erhebung erfolgt mittels Wort- listen, sämtliche Laute werden sowohl in an-, in- wie auch auslautender Stellung abgefragt. 
4.2.3.1. AUSWAHL DER REDEDETERMINANTEN Es gilt für unser Experiment die Determinanten zu definieren, die die Sprachproduktion bestimmen, und deren Anzahl soweit zu reduzieren, dass ne- ben den linguistischen Ergebnissen auch über ein- zelne extralinguistische Faktoren, die unser sprachliches Handeln hauptsächlich bestimmen, Aussagen gemacht werden können. Verschiedene soziale und situative Determinanten beeinflussen die Sprachproduktion.95 - Determinanten auf der Kommunikatorseite sind: Berufstätigkeit, Intention, psychischer Zustand, Alter, soziales Geschlecht, Bildung, Pendlersta- tus, Muttersprache, Nationalität. - Determinanten auf der Rezipientenseite sind: angenommene Sachkompetenz, vermuteter Rang, Thema, Anzahl der Hörer. - Determinanten auf der Gegenstandsseite sind: Thema/Inhalt, Stil, Vorbereitung, Raum, Öffent- lichkeit, Untersuchungsinstrument. Nicht alle sozialen und situativen Faktoren können in die Untersuchung miteinbezogen werden. Aus diesem Grund ist es für die Validität der Arbeit un- erlässlich, sich Rechenschaft zu geben, inwieweit einzelne Faktoren vernachlässigt werden können, ohne die Untersuchung und damit die Ergebnisse negativ zu beeinflussen. Es stellt sich in unserem Fall die Frage, welche Rededeterminanten für den Lautwandel in unserem Land hauptsächlich ver- antwortlich sind. Wir diskutieren den Einbezug der wichtigsten sozialen und situativen Faktoren in die Untersuchung. Wie Untersuchungen96 belegen, korrelieren lexi- kalische Interferenzen mit dem Alter der Proban- den, dem Gesprächsthema und dem Grad der Öf- fentlichkeit eines Gesprächs. In der Untersuchung der alltäglichen Sprache der Mundartdomänen97 verzichten wir auf die Berücksichtigung der beiden Determinanten <Grad der Öffentlichkeit) und Ge- sprächsthema), weil diese für alle Befragungen in etwa identisch sind. 213
	        

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