Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1998) (95)

ten vor uns, der ein authentisches Bild der Südseite (Abb. 3) zeigt und damit die wichtigsten Gebäude des nachmittelalterlichen Vaduzer Burgkomplexes wiedergibt: Burgtor zum Westzwinger, Saalbau, Südrondell und Bergfried sowie Gartenanlage. Die Bildquelle ist als Ergänzung zu zeitgenössischen Schriftquellen für die Bauforschung von unschätz- barem Wert. Sie ist als Begründung für mögliche Rekonstruktionen, wie es die Zeit der Jahrhundert- wende, auch damals schon vergeblich, versuchte, jedoch untauglich. Das in der Würde der ganzfigurigen Darstellung gehaltene Herrscherbildnis von Franz Wilhelm I. von Hohenems-Vaduz (Abb. 1) - seinerseits nur die linke Hälfte des zusammengehörigen Ehepaarpor- träts mit Eleonora-Katharina von Hohenems-Für- stenberg (Abb. 2) - konnte in seinen formalen und inhaltlichen Strukturen als Herrschaftslegitimation für die Vaduzer Linie der Hohenemser Reichsgra- fen entschlüsselt werden. Dass dies zu einer Zeit stattfand, in der sich das Haus Hohenems im finan- ziellen wie politischen Niedergang befand, ist tragi- sches Schicksal des dargestellten gerade 34-jähri- gen Grafen. Sein nach innen gekehrter Blick ist vielleicht das Ehrlichste auf dem Bildnis aristokra- tischer Repräsentation. Abb. 12: Südansicht von Schloss Vaduz auf einer Fotografie von 1909 138
	        

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