Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1997) (94)

DR. MED. PETER MARXER 1850 BIS 1885 RUDOLF RHEINBERGER Leben und Wirken ABSTAMMUNG, JUGEND UND STUDIUM Die Abstammung der Eltern Dr. Peter Marxers kann bis zum Ende des 17. Jahrhunderts zurück- verfolgt werden. Es ist aber auch interessant, die beiden Stämme Marxer und Heeb ins 20. Jahrhun- dert weiter zu verfolgen und ihre berufliche und gesellschaftliche Entwicklung zu beobachten. Es zeigt sich dabei nämlich eine Häufung von Persön- lichkeiten, die über das jeweilige allgemeine Ni- veau deutlich herausragen. Die beigefügte Stamm- tafel belegt dies deutlich. Simon Peter Marxer wurde am 3. Mai 1850 als Kind einer wohlhabenden Familie in Gamprin- Oberbühl, geboren. Der Vater Johann Georg Mar- xer (1813-1879) war Lehrer und Organist in sei- nem Heimatort Gamprin-Bendern. Die Mutter Katharina, geb. Heeb (1818-1872) stammte aus Ruggell. Den Volksschulunterricht besuchte Peter bei seinem Vater, der ihn dann wohl auch noch weiter für den Eintritt ins Gymnasium vorbereitete. Die Jahre 1868/69 verbrachte er am k. k. Gymnasi- um in Feldkirch, dann trat er in die Stiftsschule in Einsiedeln über, wo er am 8. August 1870 das Gymnasialstudium mit der Matura abschloss. Seine Eltern, insbesondere die Mutter, hätten es gerne gesehen, wenn Peter den Priesterberuf ergriffen hätte. Doch fühlte er sich offenbar zum Arzt beru- fen, denn auf das Wintersemester 1870/71 schrieb er sich an der medizinischen Fakultät der Univer- sität Innsbruck ein. Peter Marxer war der erste Liechtensteiner Student, der das Medizinstudium an der neu- errichteten Medizinischen Fakultät in Innsbruck aufnahm. Die Fakultät war im Jahre 1810 unter der bayerischen Herrschaft aufgehoben und das «höhere Medizinstudium» gänzlich abgeschafft worden.1 Was blieb, war die Möglichkeit eines «niederen» medizinisch-chirurgischen Studiums zur Ausbildung für Wundärzte und Hebammen 
i L: Dr. Peter Marxer um 1880 1) Universität Innsbruck: Hundert Jahre Med. Fakultät 1869-1969. Bd. I u. Bd. II. Innsbruck, 1969. 153
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.