KULTURGUT AUS LIECHTENSTEIN - ABGEWANDERT ODER VERLOREN / NORBERT W. HASLER Ausnahme des Inkarnats im Gesicht der Madonna - anlässlich einer Renovation in den 70er Jahren neu gemacht worden. Ein Vergleich mit Fotos von Erwin Poeschel aus den Jahren 1948/49 beweist ebenfalls, dass sowohl das Jesuskind, die Arme und Hände der Madonna sowie Mondsichel, Krone, Zepter und Reichsapfel Ergänzungen der letzten Gesamtrenovation darstellen. Die Schnitzarbeit hat dadurch wesentlich von ihrer Ursprünglichkeit ver- loren. Wie weit diese Renovation letztlich im Sinne einer Neuinterpretation gegangen ist, lässt sich auch aus der Feststellung Poeschels schliessen, der 19) Zit. nach Winands, vgl. Anm. 16, S. 24-25. 20) Schriftliche Mitteilung von Petra Winands, Bonn, vom 24. April 1989. 21) Johann Baptist Büchel: Geschichte der Pfarrei Eschen. In: JBL 24 (1924), S. 87. IL .M Abb. 15: Altar von Eras- mus Kern, ehemals in der Pfarrkirche Eschen, heute in der Pfarrkirche von Grotenrath, Aachen. Abb. 16: Kern-Altar in Grotenrath, nach der 1989 erfolgten Renovation.
Abb. 17: Werkvertrag vom 24. August 1650 zwischen der Gemeinde Eschen und dem Bildhauer Erasmus Kern, dem Maler Christoff Bademer und dem Tisch- macher Bernhart Ganahl über die Herstellung von zwei Altären für die Pfarr-kirche
Eschen. Pfarrarchiv Eschen (Depositum im Liechtensteinischen Lan- desmuseum). 417