Balzner Arbeiterinnen während der Mittagspause beim Finanzerhäuschen vor der Rheinbrücke auf der Liechtensteiner Seite, wohin ihnen das Mittag- essen gebracht wurde. Sie arbeiteten bei Bachert & Co, Trübbach. Um 1925. Hinterste Reihe v.l.n.r.: Filomena Hasler, Albertina Ender-Hasler, Anna Gstöhl-Frick; zweithinterste Reihe v.l.n.r.: Maria Frick-Eberle, Haus Nr. 143; Maria Wol- finger-Vogt, Haus Nr. 200; vordere Reihe v.l.n.r.: Olga Kaufmann-Vogt, Paula Rothmund-Frick, Maria Vogt, Albertina Vogt-Frick, Karolina Heim-Vogt, Filo- mena Büchel, Haus Nr. 36; Maria Vogt, Haus Nr. 33; sitzend v.l.n.r.: Isabella Gstöhl-Vogt, Mathilda Büchel, Haus Nr. 36. In den meisten Familien «gingen» Töchter nach der Schule so rasch wie mög- lich als un- oder angelern- te Arbeitskräfte «verdie- nen», um so einen Beitrag zum Unterhalt der Familie zu leisten. Dabei be- schränkten sich ihre Aus- wahlmöglichkeiten auf die Fabrikarbeit, den Haus- dienst und das Gastge- werbe. Im Gegensatz zur Schweiz wurde die Fabrikarbeit in Liechtenstein anscheinend so stark mit provisorischer Tätigkeit junger, lediger Frauen aus armen Ver- hältnissen assoziiert, dass
auch die Fabrikarbeiterin- nen als Fabrikmädchen bezeichnet wurden. In die- ser Hinsicht lässt sich also der Status der Fabrik- arbeiterinnen in Liechten- stein mit dem des Dienst-mädchens
oder der Ser- viertochter vergleichen. Ansonsten stand die Täti keit als Dienstmädchen aber in der Zwischen- kriegszeit allgemein in «höherem» Ansehen als 36