Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1995) (93)

ZWEI POLLEN AN ALYSEN ANNA MERZ ET AL. trocknet. Von neuem breiten sich Cyperaceae (Riedgräser) und Gramineae (Süssgräser) auf Ko- sten von Alnus (Erle), von bestimmten Betula (Bir- ken), von Corylus (Hasel) und von bestimmten Phragmites (Schilf) aus. Der Rückgang der Nadelbaumgewächse an den Hängen scheint durch die Konkurrenz mit dem Laubwald bedingt zu sein. Auf Grund der fehlenden Korrelation wird der Teil zwischen -303 cm und -243 cm nicht kommentiert (Profil B). ProfilA Phase P8 (Probe 34A-33A) Verglichen mit der Gruppe P7 erfahren Erle und Buche einen Rückgang. Die offenen Flächen im Er- lenwald werden von Cyperaceae (Riedgräsern) be- setzt; diese ersetzen weiters Phragmites (Schilt) und die Gramineae (Süssgräser). Überdies sinkt die Grenze der Koniferen, welche auch die Buchen verdrängen. Der Eichenmisch- wald bleibt beständig. Die hohe Zahl der Farnsporen in dieser Gruppe deutet daraufhin, dass einerseits das feuchte Sub- strat andauert, und andererseits der Ort in gewis- ser Weise aufgegeben wird. Phase P9 (Probe 32A) Der sehr hohe Anteil an Cyperaceae (Riedgräsern) deutet auf Feuchtwiesen hin und somit auf eine Öff- nung des Auenwaldes (Alnus weniger als 5%). Die Öffnung der Landschaft ist auch in der Höhe spürbar. Dort besteht die Vegetation aus Wiesen mit Cyperaceae (Riedgräsern), die relativ trockenes Substrat bevorzugen sowie aus wenigen Eichen und Buchen. In der Höhe entwickelt sich eine sehr beschränkte Bildung von Nadelbaumgewächsen (Anm. L. Marambat). Phase P10 (Probe 31A) Die Mikrofiora aus dieser Gruppe verrät eine Rück- kehr des Waldes. Im Tal ist erneut ein leichter Anstieg an Alnus (Erle) auf Kosten bestimmter Cyperaceae (Riedgräser) zu erkennen. Auf den Hü-geln 
wachsen vor allem Koniferen (Nadelbäume) mit Flugpollen. Phase Pll (Probe 30A-16A) In der Ebene zeigt sich eine Ausbreitung von Wie- sen mit Cyperaceae (Riedgräsern), begleitet von bestimmten Gramineae (Süssgräsern) und von Phragmites (Schilf), bei gleichzeitiger Abnahme von Alnus (Erle). In der Höhe ist der immergrüne Wald gut entwik- kelt. Phase P12 (Probe 15A-1A) Das Tal teilt sich in Wald und Wiesen, beide auf feuchtem Substrat, auf. Im Wald wachsen Alnus (Erle), Betula (Birke) und einige Salix (Weiden), auf den Wiesen Cyperaceae (Riedgräser), Ranuncula- ceae (Hahnenfussgewächse), bestimmte Gramineae (Süssgräser) und Phragmites (Schilf). Wald und Wiesen stehen in ständiger Konkurrenz (einem Ma- ximum von Alnus entspricht ein Minimum von Cy- peraceae und umgekehrt). Der Nachweis von Cerealia (Getreide), Humulus/ Cannabis (Hopfen/Hanf) und Plantago lanceolata (Spitzwegerich) belegt die Existenz einer landwirt- schaftlichen Fläche. An den Hängen breitet sich der Eichen- und Bu- chenwald aus. Dieser ist von Hasel umgeben, was die Zunahme von Corylus (Hasel) und den Rück- gang von Quercus (Eiche) und Fagus (Buche) be- sonders am Beginn dieser Phase erklären würde. Die Anwesenheit von Ruderalpflanzen wie Planta- go major/media (Grosser und Mittlerer Wegerich), bestimmter Ranunculaceae (Hahnenfussgewächse) und der Chenopodiaceae (Gänsefussgewächse) deutet auf menschliche Aktivität nicht weit entfernt vom Ort der Probenentnahme im Ruggeller Riet hin. 7) Koordinaten: 760,100.0/235,630.0. Unlersuchungsprotokoll: Archeolabs röf. AHC 9/R778P+C. 265
	        

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