Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1995) (93)

Portrait von Hilda Burkart- Ospelt im selbst geschnei- derten Ballkleid, um 1934. Gewerbeschein für die Damenschneiderin Hilda Ospelt, ausgestellt am 14. Oktober 1930. ^ m. Hilda Ospelt ätiffütiiiiQ in V B d u z , tuobnbaft in V a .1 u, z mm fetricbe fxs 
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sind, muss eine das Nähen lernen. Das verlangte sie ein- fach von uns. Weil ich eigentlich gerne handarbeitete, hat es mich getroffen. Meine andere Schwester ging nach der Schule direkt in ein Treuhandgeschäft und blieb dort bis 70. F: Mussten Sie auch in die Fortbildungsschule und in die Christenlehre? A: Am Sonntag in die Christenlehre, aber in die Fort- bildungsschule musste man nach der Realschule nicht mehr. F: Was machten Sie nach der Schule? A-. Ich ging zur Klassenlotterie. Dort musste man Adres- sen schreiben. Man verdiente ganz gut dabei. F: Wieviel? A: Ich weiss es nicht mehr genau. Verhältnismässig gut. Ein Dienstmädchen hat damals noch 20 bis 30 Franken im Monat verdient, wenn sie das Essen gehabt hat. F: Haben Sie den Lohn zuhause abgegeben? A: Ja, alle drei. Und von dem, zusammen mit dem Laden hat man gelebt. Man brauchte ja nicht viel. F: Wann haben Sie die Lehre als Damenschneiderin angefangen? A: Im Lehrvertrag steht am 1. April 1927. Die Lehre ende- te am 30. September 1929, die Lehrlingsprüfung folgte am 11. Oktober 1929. F: Wie haben Sie die Lehrstelle gefunden? A: Die Lehrstelle habe ich bei B.s gefunden. Die hatten einen Laden mit Stoff usw. Die Frau führte den Laden und hatte eine Damenschneiderin aus Feldkirch. Es war eine gute Damenschneiderin! Und die suchten eine Lehrtoch- ter, da bin ich dorthin in die Lehre. F: Wie haben Sie von der freien Lehrstelle erfahren? Un- ter der Hand, oder gab es Arbeitsnachweisstellen? A: Nein, so was gab es glaube ich nicht. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie es dazu kam, dass ich dort die Lehrstelle bekam. F: Haben Sie Lohn bekommen oder mussten Sie Lehrgeld zahlen? A: Das weiss ich nicht mehr. Das muss ich im Lehrvertrag nachschauen. (Schaut nach). Da steht: Das Lehrgeld be- trägt keines. Also zahlen musste ich in dem Fall nichts, aber bekommen hat man auch nichts. (Liest aus Lehrver- trag vor): Zweites Jahr nach Übereinkunft. Also habe ich wahrscheinlich etwas bekommen, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern. F: War es zu Ihrer Zeit allgemein üblich, einen Lehrver- trag abzuschliessen? A: Ich nehme es an. Die Wirtschaftskammer stellte ihn aus. Die Lehrlingskommission war der Wirtschaftskam- mer angeschlossen. Ich habe mit meinen Lehrtöchtern auch stets einen Vertrag abgeschlossen. F: Lehrzeit? A: Zweieinhalb Jahre. F: Was hatten Sie für Arbeitszeiten? 116
	        

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