ORCHIDEEN IM FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN REZENSION Orchideen im Fürstentum Liechtenstein Die heimischen Orchideen waren und sind für viele botanisch orientierte Naturliebhaber eine Art «Ein- stiegsdroge» und haben nicht wenige bis zu einer professionellen Laufbahn motiviert (darunter auch den Autor dieser Rezension) bzw. manchen Liebha- ber zum wissenschaftlich peniblen Fachmann wer- den lassen. Letzteren verdanken wir eine Reihe hervorragender, meist bebilderter Darstellungen, wobei seit den Pionierleistungen des Ehepaars Da- nesch in den 60-er Jahren eine verstärkte Zuwen- dung zu regionalen Monographien auffällt. Diese sind nicht selten Resultat gewissenhafter Feldfor- schung und werden neben der Kenntnismehrung lokaler Floren immer mehr zu Zeitdokumenten des allgemeinen Naturverlustes und der Umweltverän- derungen. Genau in dieses Feld führt das vorlie- gende Werk «Orchideen» der Geschwister Rhein- berger, die gemeinsam mit lokalen Floristen bzw. auf deren Vorarbeiten aufbauend, den aktuellen Status der Orchideenflora des Fürstentums Liech- tenstein sowohl qualitativ als auch quantitativ ge- sichtet haben. Das Ergebnis liegt nun in sehr guter Aufmachung und reich mit exzellenten Farbphotos des Drittautors versehen als 13. Band der Serie «Naturkundliche Forschung im Fürstentum Liech- tenstein» vor. Der Band reiht sich würdig in diese außergewöhnliche Serie regionaler und themati- scher Naturkunden, um die die Fachwelt Liechten- stein beneidet. Die Darstellung beginnt mit einem historischen Ab- riß der Erforschung der liechtensteinischen Orchi- deenflora, was praktisch mit einer allgemeinen Ge- schichte der botanischen Erforschung gleichgesetzt werden kann, setzt fort mit einem Exkurs über Rückgang und Gefährdung und stellt dann in Ein- zelportraits die 48 in Liechtenstein nachgewiese- nen Arten und mit der Holunderorchidee (Dactylor- hiza sambucina) auch einen zweifelhaften Fund vor. Die Portraits sind das Kernstück der Arbeit und sind wie folgt aufgebaut: Dem wissenschaftlichen bzw. deutschen Namen (oft mit kurzen Hinweisen zur Bedeutung des wissenschaftlichen Namens) fol- gen der Status in der Roten Liste Liechtensteins, dann die bisherigen Fundortsangaben, die allge-RHEINBERGER,
HANS- JÖRG; RHEINBERGER, BARBARA; WALSER, KURT: ORCHIDEEN DES FÜRSTENTUMS LIECH- TENSTEIN. NATURKUND- LICHE FORSCHUNG IM FÜRSTENTUM LIECH- TENSTEIN. BAND 13. Hrsg. Regierung des Für- stentums Liechtenstein. Vaduz, 1991. 235 Seiten, mit zahlreichen Farb- photos. 385