Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1994) (92)

DER «SPECKI-KOLOSS» / FUNDBERICHT UND FUND- BESCHREIBUNG / HANSJÖRG FROMMELT Abb. 7: Der «Teufelstein» in Triesen aus bearbeiteten Steinen gebildeter Kreis befunden haben. Während es im Jahrbuch15 weiter heisst, dass die Steine in den Ort verbracht und bei der Pfarrkirche St. Laurentius verbaut worden seien, schreibt Harald Wanger, dass man im Jahr 1933 «den grossen Findling als Denkmal für den Rhein- einbruch von 1927 an der Zollstrasse aufstellte; die kleineren Steine habe man über den Abhang hin- untergerollt.»16 Im letzten Kapitel dieses Beitrages (S. 375) befasst sich Harald Wanger mit der Fund- stelle «Fanola». DER «FÜLLITRITT» IN TRIESENBERG In der Gemeinde Triesenberg, im «Matteltiwald» zwischen den Weilern Steinort und Wangerberg, befindet sich ein Stein17, welcher von Wolfgang Fe- ger in die Reihe der Schalen- und Zeichensteine, «welche ihre Bedeutung in vorchristlicher Zeit hat- ten»,18 eingereiht worden ist. Unsere Nachfor- schungen haben ergeben, dass der Stein, der im Bericht Fegers beschrieben und auch abgebildet ist, sich noch heute im «Matteltiwald» befindet. Vor wenigen Jahren muss er jedoch um einige Meter aus dem Wald heraus an die Einfahrt zu einem Wasserreservoir versetzt worden sein. Bei der von Feger auf dem Stein beobachteten «Schale» han- delt es sich mit Sicherheit nicht um eine von Men- schen geschaffene Eintiefung, sondern um das Ne- gativabbild von ausgewittertem Geröll. Der «Fülli- tritt» ist somit in die Kategorie jener sagenumwo- benen Steine einzureihen, die meist Fuss- oder Fin- gerabdrücke zeigen sollen. Wie im vorliegenden 
Fall handelt es sich bei diesen Spuren um natürlich entstandene Vertiefungen in der Gesteinsober- fläche. In der Flurnamenkarte der Gemeinde Trie- senberg scheint oberhalb des Weilers Wangerberg die Flurbezeichnung «Fülitritt»19 auf. Zwischen ihm und dem Standort des Steins liegt eine beträchtliche Distanz. Es ist unklar, ob diese Flur- bezeichnung in einem Zusammenhang zu dem in der Sage vom «Füllitritt»20 beschriebenen und von Wolfgang Feger vorgestellten Stein steht. Mög- licherweise bezieht sie sich dort auf einen alten Pfad, der sich noch heute im Gelände abzeichnet. 6) Vgl. Pauli (1981), S. 196. 7) Schwegler (1992), S. 56. 8) A.a.O., S. 27. 9) Vgl. Schalensteine und Astronomie. In: Schwegler (1992), S. 30-34. 10) Schwegler (1992), S. 46. 11) Vgl. Geologie und Graviertechniken. In: Schwegler (1992), S. 39-50. 12) Auf die Fragen der Erosion geht der nachfolgende Bericht des Geologen ein. 13) Büchel (1927), S.19 und JBL 58, S. 319. 14) LNB I/A, 5. Heft, S. 22 («Fanola»). 15) JBL 58, S. 319 16) Wanger (1991), S. 16. 17) Archäologie FL, Code Nr. 1009. Landeskoordinaten 760,100.0/220,020.0. 18) Feger (1974), S. 184. 19) LNB I/A, 3. Heft, S. 30 («Fülitritt»). Landeskoordinaten 760,425.0/219,420.0. 20) Seger (1980), S. 111 und 119. 369
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.