Abb. 44: Wohnhaus 47, Südfassade entputzt 1:100, entzerrte Orthogonalpho- tographie Abb. 45: Wohnhaus 47, Stube, Südwand; Baunaht; rechts höher fundierte, verputzte Mauer des 18. Jahrhunderts mit Negati- ven eines gespundeten Dielenbodens und hölzer- ner Ostwand; links Mauer- werkerweiterung von 1862; Täfer und Fenster von 1862
der Scheune 46 - diesen Grundriss erkennen wir noch auf dem ersten Katasterplan von um 1861. Zur Weitung des Raumangebotes werden zwischen 1715 und 1813 aus dem Wohnhaus 46 der ge- wölbte Keller und eine Kammer im Obergeschoss übernommen. 1813 verkauft die bisherige Besitzer- familie Hoch das Wohnhaus 47 in fremde Hände. 1838 erlischt die grundbuchamtliche Hausnum- mer - das Haus dürfte wegen Baufälligkeit unbe- wohnbar geworden sein. 1862 erhält die Liegen- schaft neue Besitzer und eine neue Hausnummer -, woraus wir die Bauetappe IV 1862 postulieren. Der heutige Ausbaustand entspricht stilistisch ein- heitlich den Manieren der Mitte des 19. Jahrhun- derts, also der Neubauzeit 1862 (Abb. 47-49). Das bis zum Dach reichende Massivmauerwerk um- fängt im Erdgeschoss den Gang mit Treppen in den Keller und ins Obergeschoss, eine Küche, Stube und Nebenstube sowie das Obergeschoss mit zwei Kammern - eine dritte gehört zum Haus 46. Die Grundrissfläche ist gegenüber jener von 1715 ost- wärts vergrössert und das Raumangebot beinahe verdoppelt. Der durch Schiften erhöhte Dachstuhl mit neu hinzugekommenem, teils maschinengesäg- ten Gebälk ohne Rauchschwärze wird mit Ziegeln eingedeckt. Alle Aussenwände sind gemörtelt mit etwas gröber und grösser gewählten Steinen als zur südlichen Mauerscheibe des 18. Jahrhunderts. Als Verklei- dung haftet ein glattgestrichener, lindengrün ge- tünchter Aussenputz, der seit der Weitung eines Küchenfensters gegen Mitte des 20. Jahrhunderts mit dem heutigen Rieselbewurf überdeckt ist. 268