BAUGESCHICHTLICHES ZUR HOFSTÄTTE 46/47 IN TRIESEN / PETER ALBERTIN n
tern sowie ein zweites mit lichter Höhe von etwa 85 Zentimetern und nicht erfasster Breite; vielleicht als dreiteiliges Reihenfenster mit einer Breite von etwa 120 Zentimetern und etwas überhöhtem Mit- telteil «gotischer» (?) Manier. Aussenseits fehlen den Öffnungen Fensterpfosten,11 profilierte Ge- simse und auch Spuren von Schliessmöglichkeiten für Läden und dergleichen. Täferreste «gotischer» Art und Auflager einer «go- tischen» Bohlenbalken-Decke an der Nordwand zeigen den ursprünglichen, bis um 1840 genutzten Innenausbau der Stube von 1510 (Abb. 22 und 23). Die in Blockbautechnik erstellte Ostwand weist zum Ofenstandort eine Öffnung auf, denn der eine Stubenofen hat mit seiner Ostseite gleich auch die Nebenstube temperiert - eine hierzulande verbrei- tete Heizart. Der heutige Habitus mit einfachst gestemmtem Wandtäfer, Dielendecke über schlankem Unterzug und den südseitigen Fensterflügeln entstammt der Bauetappe III von 1834/40; die Fensterflügel zur Westwand sind eine Erneuerung der letzten Jahr- hundertwende (Abb. 24). Sämtliches Holzwerk bleibt bis um 1950 naturfarben und erhält dann seinen ersten Farbanstrich. 10) Vorderladeröfen des Spätmittelalters und der Frühneuzeit sind mir ansonsten hierzulande noch unbekannt. 11) Christoph Simonett postuliert in «Die Bauernhäuser des Kantons Graubünden», Band 1, Basel 1968, das Aufkommen von Fensterpfo- sten am Bündner Blockbau in die Zeit gegen 1600. Abb. 18: Wohnhaus 46, Küche; Rekonstruktions- skizze Westeinsicht zur Bauetappe I 1510 und Grundriss; a = Hausein- gang, b = Herdstelle, c = Lichtscharte, d = Kellerab- gang, e = Leiteraufgang ins Obergeschoss
Abb. 19: Wohnhaus 46, Küche; Rekonstruktions- skizze Westeinsicht zur Bauetappe I c und Grund- riss; a = Hauseingang, b = Herdstelle, c = Lichtschar- te, d = Kellerabgang, e = Leiteraufgang ins Oberge- schoss 255