Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1994) (92)

Abb. 17: Wohnhaus 46; Küchen-Südwand von 1510 mit Ablagenischen, aufgesetzter kleiner Kam- mer und Rauchfang Blockwand erst mit dem hierher Versetzen der Herdstelle zur Bauetappe I c in Massivmauerwerk ausgeführt. In ihrem Erstausbau stand die Küche deckenlos bis zum First offen, was diesem Haustyp hierzulande eigen ist (Abb. 18). In späterer Ausfüh- rung wird die Küche mittels Gebälk und zwischen- gespannten Lehmwickeln überdeckt, das östlichste Gefache bleibt für den Leiteraufgang offen und wird erst später mit Dielen geschlossen (Abb. 19). 1834/36 erhält die Nordwand ein Fenster (even- tuell mit Schüttstein), das um 1950 zur Haustür ausgeweitet wird. Der heutige Habitus mit Haustür und Fenster in der Nordwand, Betonboden, Herd- stelle und Wandputzen stammt aus Umbauten um 1950. DIE STUBE liegt im wohnlichen Kantholz-Blockteil, um drei Stufen höher als das Küchenniveau. Das Keller- deckengebälk trägt gleich vier, teils stark ausgetre- tene Böden, je mit erkennbarem zugehörigem Ofenstandort (Abb. 20 und 21). 1. Bauetappe I 1510; Dielenboden zu «gotischem» Wandtäfer; Balkenlage als Ofenunterbau. Ange-kohlte 
Bereiche des Stubenbodens lassen einen Vorderlader-Ofen10 vermuten, das heisst, eingeheizt wurde von der Stube her; damit wird auch die Hypothese zur ersten Herdanlage an der Küchen- Nordwand bestärkt. 2. Bauetappe Ic-II (Jahr unbekannt); Dielen- boden zu «gotischem» Täfer; kubisch gemauerter Ofen von etwa 95 Zentimetern Breite, 130 Zentime- tern Tiefe und 100 Zentimetern Höhe, mit roter Glarner Steinplatte abgedeckt; von der Küche her beheizt. In der Stuben-Nordecke weisen Schmutz- spuren auf ein eingebautes Büffet. 3. Bauetappe III 1834/40; geschifteter Dielenbo- den zu heutigem Wandtäfer; Ofen wie zu 2., jedoch mit westseitiger Kaust von etwa 50 Zentimetern Höhe; der Ofen beheizt mit seiner Rückwand die Nebenstube. 4. Bauetappe V um 1950; Spanplattenboden unter Kunststoffbelag; mobiler Öl-Zimmerofen, Ofen- öffnung in Ostwand zugemauert. Die Westwand enthält die gesamte Fensterabfolge seit 1510, ab 1834/36 durch den Westanbau und das Wandtäfer teils verdeckt. Erkennbar sind auf der Aussenseite des Blockbaues ein erstes Fenster von 1510 mit lichter Weite von 66 x 60 Zentime- 254
	        

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