Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1994) (92)

Abb. 9: Wohnhaus 46, Südfassade; Vormauerung 1834/40 in Lehmwickel- Fachwerk, zur Putzhaf- tung mit Holznägeln be- spickt 
Abb. 10: Wohnhaus 46, Westfassade; in Englisch- rot aufgemalte Jahrzahl «1840» über stilisiertem Schiff; die Malerei ist mit einem Nagel in den noch feuchten Putzmörtel vorge- zeichnet 
sig durchgezäpft, im oberen Kammernbereich teil- weise nur noch unregelmässig - wie wir es auch am 1518 erbauten Schellenberger Haus Nr. 12 vor- finden. Auf wenig verbreitete Art sind die Hälslige der Gwettköpfe nicht nur oben und unten, sondern auch zu beiden Seiten ausgeschnitten. Mit dem Westanbau 1834/36 wird der Blockteil aussenseits in einfachstem Lehmwickel-Fachwerk verkleidet, dünn verputzt und weiss getüncht; zur Putzhaftung wird das Fachwerk mit Holznägeln bespickt (Abb. 9). Eine auf die Westfassade rot aufgemalte Jahrzahl 18408 erinnert an diese eingreifenden Baumassnahmen (Abb. 10). DAS KELLERGESCHOSS, seiner Hanglage wegen talseits hochstehend, ist mit teils recht grossen Rüfesteinen in wenigen La- gen massiv gemörtelt und gehört insgesamt zum Erstausbau des Wohnhauses 46 von 1510. Es um- fasst, von der Küche her über eine Treppe erschlos- sen, unter der Stube einen mittels Balkendecke überspannten Kellerraum (Abb. 11), dessen Deckengebälk im Schwellenkranz des Blockbaues eingenutet liegt. Durch eine Rundbogentür weiter- gehend erreichen wir unter der Nebenstube einen tonnenüberwölbten Weinkeller (Abb. 12). Er ist im 18. oder 19. Jahrhundert unter Zumauerung der genannten Tür und dem Durchbruch eines Aufstie- ges zur Küche des Wohnhauses 47 zu diesem Hin- terhaus geschlagen worden. Beide Kellerräume werden mit später zu Fensterchen geweiteten Lichtschlitzen etwas erhellt, letztere sind in der gleichen Art gebaut wie die Luzide in der Neben- stube, allerdings schmaler, niedriger und ohne Axialholz. Die Grundfläche der Küche ist nicht un- terkellert, ein direkter Ausseneingang fehlt. 8) Kurt Kihm, Restaurator, Winterthur, festigt die Malereien, flickt und ergänzt den Putz mit Sumpfkalkmörtel. 250
	        

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