Die Befunde an den Objekten Abb. 3: Triesner Oberdorf, Verkleinerung des aktua- lisierten amtlichen Kata- sterplanes von 1985 im Massstab 1:1000 auf 1:2000.
LAGE UND ANLAGE Die Hofstätte liegt exponiert in einer Strassengabe- lung im Triesner Oberdorf,(> am heute eingedolten Dorfbach (Abb. 3 und 4). Ihr Erbauer scheint bei der Standortwahl Strasse, Bach und Hanglage etwa gleichermassen berücksichtigt zu haben; weder siedlungsstrukturelle noch bautypologische Kon- ventionen vermochten die Anlage entscheidend zu prägen. Die zusammengewürfelte Bautengruppe mit über- aus vielfältiger Dachlandschaft birgt talseits, der Strasse und Sonne zugekehrt, das 1510 erstellte Wohnhaus 46 mit 1516 angebauter und 1715 er- weiterter Stallscheune in sich. Hangseits duckt sich seit 1715 das Wohnhaus 47 unter einem Pultdach in den Schatten von Wohnhaus 46; seine freiste- hende Stallscheune und ein kleines Werkstatthäus- chen vervollständigen das sehr geschlossen wir- kende, eine Art Innenhof umringende Ensemble (Abb. 5 bis 8). DAS WOHNHAUS 46 - DER KERNBAU Das zweigeschossige Einfamilienhaus erscheint von der Strasse her seiner Hanglage wegen als hoch aufstrebend; es gliedert sich kubisch in den 1510 erstellten Kernbau und einen 1834/36 vorge- stellten Westanbau. Der Kernbau entspricht typologisch der hierzu- lande bekannten Bauausführung mit Stube, Neben- stube und quergestellter Küche im Erdgeschoss, grosser Kammer, kleiner Kammer und offenem Dachraum im Obergeschoss; Küchen- und Neben- stubenbereich sind in Massivmauerwerk erstellt, der Stuben- und Kammernteil als Kantholz-Block- bau.7 Der Kantholz-Blockteil liegt auf einem etwas kräftiger gearbeiteten untersten Gebälkkranz, der das Kellerdeckengebälk und den Stubenboden trägt. Die Ecken sind im Stubenbereich regelmäs- 6) Landeskoordinaten 758.790/219.440 7) Peter Albertin in «Unsere Kunstdenkmäler» 1992.2 246