Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1994) (92)

Aus dem Subventionsge- such Dr. Rudolf Schädlers, das er vor der Herausgabe der «Liechtensteinischen Wochenzeitung» an den Landtag richtete 
DIE «LIECHTENSTEINISCHE WOCHENZEITUNG» Liechtenstein hatte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts keine Zeitung. Zur Zeit des Absolutis- mus, als es keine freie Meinungsäusserung gab, waren die Voraussetzungen dafür auch denkbar ungünstig. Erst nachdem im Jahre 1862 die konsti- tutionelle Verfassung in Kraft getreten war, wagte es Reallehrer Gregor Fischer, eine Wochenzeitung herauszugeben. Er wurde dabei durch den Land- tagspräsidenten Dr. Karl Schädler unterstützt, der als verantwortlicher Redaktor zeichnete. Die erste Nummer der «Liechtensteinischen Landeszeitung» erschien am 12. April 1863. Sie bestand aber kaum 6 Jahre. Am 22. Dezember 1868 stellte sie ihr Erscheinen ein, nachdem Reallehrer Fischer von Vaduz nach Bayern zurückgekehrt war, und Dr. Karl Schädler - schon kränklich - nicht mehr die Energie hatte, das Unternehmen weiterzufüh- ren. Das Bedürfnis für eine Zeitung im Lande war aber wohl vorhanden. Daher trug sich der Buchdrucker Anton Flatz in Bregenz mit dem Gedanken, eine Landeszeitung herauszugeben. Um eine finanzielle Deckung zu haben, suchte er beim Landtag um eine Subvention von 400 fl an. Das Gesuch wurde aber im Mai 1870 vom Landtag abgelehnt, da die Summe von 400 fl zu hoch gegriffen schien.95 Als dann Dr. Rudolf Schädler im Frühjahr 1872 in den Landtag gewählt worden war, ergriff er die In- itiative zur Gründung der «Liechtensteinischen Wochenzeitung». Es taten sich einige Bürger zu diesem Zweck zu einem «Garantieverein» zusam- men und übertrugen Dr. Rudolf Schädler die ver- antwortliche Redaktion und die Herausgabe der Zeitung. Dr. Schädler richtete am 21. Dezember 1872 ein Gesuch um Subvention der neuen Zeitung an den Landtag,96 diesmal aber nur um die Summe von 100 fl, welche der Landtag auch gewährte. Wie Landesverweser von Hausen das Unternehmen, eine Zeitung zu gründen, beurteilte, geht aus einem Brief hervor, den er kurz vor Erscheinen der ersten Nummer von Wien aus an Regierungssekretär Da- 174
	        

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