Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1994) (92)

MARKUS KESSLER wurde am 15. März 1823 in Trillfingen im Fürsten- tum Hohenzollern-Sigmaringen geboren. Er be- suchte das Gymnasium in Hedingen und absol- vierte anschliessend philosophische und juristische Studien in München, Tübingen und Heidelberg. 1848 legte er eine «Staatsprüfung in Justiz und Verwaltungsfache» nach den im Fürstentum Sig- maringen gültigen Vorschriften ab. Anschliessend trat er eine Stelle als Rechtspraktikant an. Ein alter Universitätsfreund Michael Menzingers empfahl diesem Kessler, worauf Kessler vom 13. Oktober 1851 bis zum 31. März 1856 als Amtsschreiber in Vaduz angestellt wurde. Im Dezember 1853 legte Kessler die österreichische Richteramtsprüfung beim Oberlandesgericht in Innsbruck ab. Am 1. April 1856 wurde Kessler zum Regierungsamts- adjunkt befördert. In dieser Funktion hatte er auch den Landesverweser in dessen Abwesenheit zu vertreten. Von 1863 bis 30. September 1877 war er Landrichter in Vaduz. Kessler war auch von 1863 bis 1875 Mitglied des liechtensteinischen Landta- ges. 1877 zog er nach Sigmaringen, wo er zum Bürgermeister gewählt worden war. Dort starb er am 19. Dezember 1880. - Privat war Kessler mit dem Landesverweser eng verbunden, dessen älte- ste Tochter Anna er im Mai 1857 heiratete. Kessler verstand sich auch mit den Einheimischen gut. Menzinger charakterisierte ihn folgendermassen: «Er ist gebildet, ernst, nüchtern, weiss sein Anse- hen zu behaupten, und hat sich die Achtung und Zuneigung erworben, was hierzulande nicht so leicht geht.» (Menzinger an Fürst am 31. Oktober 1854 LLA RC 99/1) Albert Schädler billigte ihm zu, dass er «durch umfassende Kenntnisse auf hündi- schem und volkswirtschaftlichem Gebiete dem Lande hervorragende Dienste» geleistet habe. (Albert Schädler, Tätigkeit des liechtensteinischen Landtages, JBL 1903, S. 37. - LLA SF Staatsbeamte «Nationale» vom 31. 12. 1860; LLA RC 69/11 und 99/1)
	        

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