BAUGESCHICHTLICHES ZUM HAUS NR. 12 IN SCHELLENBERG / PETER ALBERTIN Anhang Südwestfassade Ersatz aller Butzenscheiben von 1793/94 in Sprossenfenster unter Änderung der Öffnungsweiten; zur Ostfassade Ersatz der Zuglä- den durch Jalousie-Schlagläden, naturfarben. 1948: Neubau Waschküche in Beton an Stelle eines Wagen-und Brennholzschopfes mit Abtritt; Abtritt in der Laube; Treppe zum LIaus vor Südwestfassa- de in Beton. 1952: Zur Nordostfassade Neubau Schweinestal- lung unter Teilabbruch von Torflager und Hühner- stall. 1964: Wohnhausneubau durch Familie Ernst Bie- dermann, das aktuelle Haus steht seither leer. 1970: Abbruch der freistehenden Stallscheune. Das untersuchte Wohnhaus stellt baugeschichtlich wie rechts- und sozialgeschichtlich ein ungewöhn- liches Zeugnis dar. Es birgt noch weitgehend die originale, spätmittelalterliche Bau- und Raum- struktur von 1518 und ist hierzulande wohl ein letztes Wohnhaus in dieser unveränderten, nach- vollziehbaren Originalität.31 Da die kommende Besitzergeneration das langjäh- rige Erbe «ausschlagen» möchte, sind zur Zeit Be- strebungen im Gange, das Objekt auf einen ge- meindeeigenen Standort zu versetzen, um es unse- ren Nachkommen als bedeutendes liechtensteini- sches Kulturgut zu erhalten.
DANK Zur vorliegenden baugeschichtlichen Untersuchung durfte ich auf tatkräftige Unterstützung und Mithilfe abstellen. Der Denkmalschutzkommission der Fürstlichen Regierung danke ich für die vertrauensvolle Auf- tragserteilung, der Eigentümerfamilie Ernst Bie- dermann für ihr Entgegenkommen und Verständ- nis gegenüber unserer Arbeit. Weiter gilt mein Dank all jenen Personen, die uns mit ihrem Wohl- wollen unsere Aufgabe erleichtert haben, so Georg Malin für die Schaffung der Briefmarke, Schellen- bergs Gemeindeschreiber Alfred Goop für Auskünf- te und gemeindeeigene Publikationen, dem Inge- nieurbüro H. Frommelt AG, Vaduz, für Katasterplä- ne, Landesarchivar Dr. Alois Ospelt und Landesmu- seumskonservator lic. phil. Norbert W. Hasler für das Öffnen ihrer Archive und Bildersammlungen, Archäologe Hansjörg Frommelt für seine Initiative um Erhalt des Gebäudes, der Gemeinde Schellen- berg für die Bereitstellung einer Parzelle zur Ver- setzung des Objektes, dem Historischen Verein und Fürstlichen Rat Robert Allgäuer für die Publikation vorliegender Arbeit mit umsichtiger Redaktion. In den Dank einschliessen möchte ich meine Mitar- beiter: Mirjam Fischer für Fotos und Reinzeichnun- gen, Ruedi Hollenstein und Hans Oertel für Freile- gungen und Feldzeichnungen, Brigit Albertin für Fotos und Vermessung, Helen Albertin für Schreib- arbeiten. 31) Es lässt sich vergleichen mit dem Walliser Wohnhaus von Blatten, Objekt Nr. 1111 des Schweizerischen Freilichtmuseums Ballenberg, erbaut 1568, und damit dort ältestes Wohnhaus von über 60 Expona- ten. 83