Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1992) (91)

Die Fassaden DIE SÜDWESTLICHE ANSICHT des Hauses ist geprägt durch den Laubenanbau, wie er wohl zur Bauetappe III 1793/94 entstanden sein mag und im 19. Jh. verschiedene Erneuerun- gen erfahren hat, jedoch schon zum ursprüngli- chen Bau von 1518 nachgewiesen ist. Die Ständer- konstruktion trägt einen Brettschirm und schützt damit den Blockbau mit Haustür und je einem Fen- ster zur Stube und zur grossen Kammer. Im Erdge- schoss wirkt die symmetrische Öffnung des Brett- schirmes besonders einladend (Abb. 17 und 24). Wie sich Ernst Biedermann erinnert und die vielen Nagellöcher bezeugen, hat die Laube - mit einem dem Eingang vorgenagelten Brett - oft als gesicher- ter Kleinkinderhort gedient. Abb. 24: Südwestfassade; der einladende Hausein- gang durch die offene Lau- be. Die beiden betagten Schellenberger Wilhelm Brendle und Eduard Oehri haben als Nachbarskinder oft hier gespielt; Eduard Oehri hat als Maurer 1948 selbst diese Treppe beto- niert. 
DIE NORDWESTLICHE GIERELFASSADE ist extrem dem Wettereinfluss ausgesetzt und trägt darum einen Schirm aus rundgeschnittenen Schin- deln von 6 Zentimetern Breite, dendrodatiert mit den Proben Nr. 71 bis 95 auf 1843/44. Derselben Bauzeit um 1844 darf auch die symmetrische Be- fensterung der Fassade mit der signifikanten stili- sierten Rocaille im Giebel zugerechnet werden (Abb. 25 und 26). Als Wandstruktur kennen wir für Erd- und Oberge- schoss den Blockbau von 1518, für das Giebeldrei- eck einen Brettschirm, mutmasslich von 1793/94. Beides hat wohl bis zu seiner Verschindelung um 1844 freigestanden. DIE NORDÖSTLICHE TRAUFSEITE wird seit 1952 durch einen Schweinestallanbau verstellt. Bis dahin hat das breite Wohnhausvor- dach Hühnerstall und Torflager überdeckt, baufälli- ge Reste mit Brettschirm stehen noch vor der Ost- ecke des Wohnhauses (Abb. 27). Die Ansicht des Blockbaues von 1518 ist fensterlos und ohne Verwitterung. Sie bezeugt so zusammen mit einer Tür ins Obergeschoss und verschiedenen Zapfen- und Nagellochreihen, dass hier immer Ökonomieanbauten gestanden haben (Abb. 14). DIE SÜDÖSTLICHE GIERELFASSADE trägt die eigentliche, lichtbringende Befensterung der Wohnräume. Die wettergehärtete Blockbau- wand liegt zum Erdgeschoss frei, trägt zum Ober- geschoss und auf den Gwettköpfen jedoch eine schützende sekundäre Verbreiterung. Auch das die Fassade überkragende Giebelfeld weist einen Brettschirm auf (Abb. 27). 66
	        

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