Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1992) (91)

LIECHTENSTEINISCHE KERAMIKFUNDE DER EISENZEIT ANALYSE / NUNGÄSSER / MAGGETTI / GALETTI Röntgenfluoreszenz-Analyse: Für die Messung der Hauptelemente (Si-P) sind je- weils aus 900 mg geglühter Probe (1 Stunde bei 1000 °C) und 5,4 g einer Mischung aus Li-Tetrabo- rat, Li-Karbonat und Lanthanoxid Glaspillen herge- stellt worden. Die Spurenelemente wurden direkt an Presslingen der getrockneten Proben (24 Stun- den bei 110 °C) analysiert. Als Bindemittel diente eine gesättigte Mowiollösung. Gemessen wurde mit einem Siemens SRS-1 Röntgenspektrometer. Das FeO wurde kolorimetrisch mit der 2,2 Bipyridin- Methode nach Fries & Getrost (1975) bestimmt. Aufschluss unter H20-Dampf, Messung im Photo- meter Zeiss PMQ II. Die RFA dient zur Bestimmung der chemischen Elemente. Die Röntgenstrahlung trifft auf die Glas- oder Pulverpille und regt die Ato- me zu einer eigenen Emission an. Diese ist jeweils für das Element charakteristisch und wird mit ei- nem Detektor aufgenommen und anschliessend ausgewertet. Gesteinszermürbung: Qualitative Versuche an rezenten Flussgeröllen. Aufbereiten von Magerungsgestein mit elementa- ren Mitteln. 
MIKROSKOPISCHE ANALYSE Diese klassische Methode der Gesteinsuntersu- chung wird auf das «künstliche Gestein», unsere latenezeitliche Keramik, angewandt. Vom Gefäss- Scherben wird ein ca. 30 mm langer Querschnitt abgetrennt und auf ein Glasplättchen geklebt, sorg- fältig bis auf ca. 25/1000 mm (ein Standardmass) plangeschliffen und mit einem dünnen Deckglas geschützt. In solchen Dünnschliffen sind jetzt die meisten Mi- nerale durchsichtig und daher für mikroskopische Beobachtung unter polarisiertem Licht geeignet: Kornform, Spaltrisse, Farbe, Doppelbrechung bzw. die Interferenzfarben (und die Art ihres Auslö- schens beim Drehen des Dünnschliffes) genügen häufig schon zur Erkennung des Minerals. In schwierigen Fällen werden andere Möglichkeiten des Polarisationsmikroskopes (z. B. Konoskopie) angewendet. Die Scherbensubstanz unserer Proben enthält die feinkörnigen Minerale der Grundmasse oder Ma- trix (vor dem Brand plastischer Ton) und die Mage- rung aus nicht-plastischen Bröckchen, meist Körn- chen von Gesteinen. ABKÜRZUNGEN Amph Amphibolit Pis Pisolit (als BüS Bündnerschiefer Konkretionen von Ca Calcium Limonit FeH02) Cc Calcit Pras Prasinit FL «Fürstentum Qu Quarz Liechtenstein», Scham Schamotte als Präfix der Sdst Sandstein Proben-Nummern TonS Tonschiefer Fs Feldspat Gf Gneis fein Gg 
Gneis grob Gl Glimmer IF Interferenzfarben Kf Kalifeldspat NatM 
Natürliche Magerung Na Natrium Plag 
Plagioklas (Na-Ca-Feldspat) 123
	        

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