Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1991) (90)

sammen mit Moritz Menzinger waren die drei als Kadetten zum Bataillonsstab nach Sigmaringen kommandiert worden, wo sie die Bataillonsschule besuchten. Sie waren am 18. Dezember vereidigt worden, und am 1. Januar 1849 erfolgte ihre Beför- derung zum Korporal.69 Im Mai 1849 wurden Rheinberger und Menzinger zu Leutnants II. Klasse befördert, Walser zum „Sergeanten mit Offiziers Porte Epee".70 Die Beförderung Walsers zum Feld- webel erfolgte bereits zwei Monate später am 10. Sergeant und Feldwebel Andreas Walch, Ruggell (1824-1896) 
Juli 1849.71 Der rasche Aufstieg war durch die Um- stände der Zeit bedingt. Einerseits waren Unteroffi- ziere dringend nötig für die Ausbildung der Mann- schaft und die Reorganisation des Kontingents, an- dererseits war Walsers tapferes Verhalten im badi- schen Einsatz seiner Karriere sicher förderlich ge- wesen. Wahrscheinlich wollte man Walser auch mit der Tatsache aussöhnen, dass er nicht zum Leut- nant befördert worden war. Nach dem Einsatz in Baden ersuchte Walser im Juli 1850 um Entlassung aus dem Kontingent, „da die Offiziersstellen ... bereits besetzt [seien] und er deshalb daselbst keine günstigen Aussichten zu ha- ben glaubt[e] sich weiter emporschwingen zu kön- nen".72 Gemäss seinen Angaben beabsichtigte Feld- webel Walser nach seiner Entlassung aus dem liechtensteinischen Militär in römische Dienste zu treten, da ihm dort die Möglichkeit in Aussicht ge- stellt worden war, „gleich Offizier werden zu kön- nen".73 Am 19. Oktober 1850 teilte das Regierungs- amt dem Kontingentskommando mit, dass Feldwe- bel Ferdinand Walser die Erlaubnis „in Aussicht gestellt [werde], seine Entlassung bekommen zu können".74 Ein Entscheid des Fürsten belegt, dass Walser wäh- rend seiner Kontingentszeit auch für die Ausbil- dung der Kontingentstrompeter verantwortlich ge- wesen war, bekam er doch im Januar 1854 dafür eine Entschädigung von 25 Gulden zugesprochen.75 Der Nachfolger Walsers als Feldwebel wurde 1850 Sergeant Andreas Walch aus Ruggell, der für 200 Gulden für Walser eingestanden war.76 Die militärische Laufbahn77 Walchs ist eine „Bilder- buchkarriere" für einen Unteroffizier. Geboren am 2. Februar 1824, von Beruf Maurer, fünf Schuh, fünf Zoll, sechs Strich gross (ca. 1.72 m) wurde Walch am 16. April 1844 konskribiert. Ein Jahr später wurde er Patrouilleführer, also Gefreiter. 1846 erfolgte die Ernennung zum Korporal. Anstatt nach vier Jahren in die Reserve überzutreten, liess er sich 1848 für 50 Gulden auf ein weiteres Jahr Aktivdienst reengagieren. Diese Reengagierungs- prämien hatte Fürst Alois 1843 bewilligt, um vor 188
	        

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