Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1909) (9)

— 61 — Lehensübertragung und erhielten die Kißlegg'schen Lehen auch dnrch Urkunde 
vvm 14. Oktober 1606. Auffallend ist ein Schreiben 
dat. 9. Jnni 1608 von Hans Christoph v. Schelleuberg-Laudstrost-Bräunlingeu (vou der Hüsinger Linie) an den Erbmarschall Alexander v. Pappenheim. In dem- selben schreibt er dem Adressaten: 
Am 19. Jnli 1606 seien sie beide zn Vormündern der Töchter aus erster uud zweiter Ehe und der Frau Witwe des Gabriel Dionys v. Schellenberg ?c. bestimmt worden. Da sich nun ihre VormnndSsrau neulich mit dem Freiherrn Ferd. v. Banmgarten >e. wieder verheiratet habe, gebe es allerhand zu beraten. Er richtet daher an den Herrn Schwager (Alex. v. Pappenheim) das Ersuchen, am kommenden 13. Juli neuen Kalenders zu Kißlegg im Schloß anzukommeu, um folgenden Tages der Handlung, der Pupilleurechnuug nämlich, beizuwohnen. Ich vermute, daß diese beiden Herren als Vertreter der Ritterschaft bei dieser Angelegenheit beteiligt waren. Am 10. Juli 1609 uämlich, nach der Wahl eines nenen Abtes in St. Gallen, erbaten die eigentlichen früher genannten drei Vormünder namens des jungen Hans Christoph und seiner Schwestern die Uebertragung der Leheu. Der neue Abt weigerte sich aber, auch deu Töchtern das Lehen zu übertragen, da das Lehen von Kißlegg kein Knnkellehen sei. Hierin irrte er aber. Kißlegg war ja schon 
im 13. Jahrhundert durch eiue Erbtvchter au die Herreu v. Schellenberg gekommen. Da der Abt trotzdem nicht nachgab (die Petenten werden wahrscheinlich die geschichtlichen Beweise nicht erbracht haben), wurden die Lehen schließlich auf den Namen des jungen Hans Christoph allein übernommen. Am 15. März 1613 belehnte der Kaiser Mathias die Vor- münder 
der 7 Pupillen mit den Regalien. Vormünder waren nun nußer dem Hans Ulrich v. Ramschwag noch Hans Werner v. Raitnau und Hans Jakob Vogt v. Alten-Summerau. Am 29. April 1615 stellte Hans Ulrich v. Ramschwag als Vormund dem Abte Bernhard wieder einen Lehenrevers aus. Fräulein Brigitta trat Mitte 
Febrnar 1616 als Chor- jungfrau in das Stift zu Lindau ein. Sie wurde mit großem Pomp vou den Vormündern dort eingeführt. Die Kostenrechnungen bei diesem Feste 
beliefen sich auf 379 fl (S. 
Reg. 925). Trotz- dem hielt Brigitta es im Stifte nicht lange ans, sondern heiratete
	        

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