Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1909) (9)

Der Psarrmcßner zu Kißlegg wird von dem v. Schellenberg gewählt uud iu Eid genommen, den jährlichen Zins aber zahlt die v. Freiberg. Jede 
Obrigkeit ist befugt bezüglich der Türkei?--Kontribution ihre Geistlichen zu besteuern (Reg. 760). Später trafen die beiden Herrschaften auch die Vereinbarung, daß jede Partei zwei Tafernwirte nnd zwei Zapfenwirte ausstellen dürfe. Letztere sollen aber anßcr bei den Jahrmärkten nichts ans- schenken, noch weniger jemanden beherbergen. Auch wurde wegen der Kirchenrechnung vereinbart, daß jede der beiden Obrigkeiten einen Kircheupfleger haben solle, die auf ihren. Gebieten die Kirchenzinse einzuziehen, hatten uud für zwei Jahre 7 fl Münz als Lohn, bekamen. So anch in Jmmenriet, wo die beiden Pfleger nicht mehr als 2 Pfd. Pfg. Lohn erhielten. Als die Frau Helcua v. Freiberg (Witwe des Grafen von Hohenems) in zweiter Ehe den Freiherrn Johann Friedrich von Meersburg geheiratet hatte, bekam Hans Ulrich wieder Anstünde mit diesem. Die Straße von Tetishofen war „zergangen" und mußte wieder erstellt werden. Sie lag in jenem Kißleggschen Gebiete, das denen -v. Schellenberg gehörte. Hans Ulrich wollte nun, da er die Straße erbaute, eiueu Wegzoll oder eiu Weggeld erheben. Das aber wollten die aus Freibergischer Seite uicht gestatten.. Sie ließen sogar das zum Straßenbau aufgefahrene Holz mit Gewalt wegschaffen. So gab es wieder einen Prozeß, der sich durch 6 Jahre hinzog. Hans Ulrich wandte sich an den Kaiser Rndols II., der unter dem 23. August 1586 den 
Ordens- komthur Hugo Dietrich v. Hohenlandenberg zn Alschhofen mit der Untersuchung der Sache beaustragte. Unterdessen war es in Kiß- legg wieder tumultuarisch zugegaugeu. Der v. Schellenberg klagte 1587 beim Kammergericht, daß von einem ihm gehörigen Wirts- haus das Schild hcrabgerissen, ein Thor und eine Sänle umge- stürzt wordeu seien. Ans einem Schreiben Hans Ulrichs an den Kaiser entnehmen wir folgendes: Hans Ulrich hat die Zvllgerechtigkcit über jenes Gebiet von der Stad Jsny gekauft. Die betreffende Straße geht von Lindau und Wangen auf Memmingen, Augsburg und München. Sie war ganz zerfallen, so daß niemand mehr sicher sahren konnte. Die Fnhrlente wollten, wenn die Straße wieder hergestellt werde.
	        

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